Wo die Puppen tanzen: Neuköllner Museum feiert seinen 20. Geburtstag

Museumsleiter Nikolaus Hein mit seiner Lieblingspuppe „Pinocchio“. | Foto: Sylvia Baumeister
  • Museumsleiter Nikolaus Hein mit seiner Lieblingspuppe „Pinocchio“.
  • Foto: Sylvia Baumeister
  • hochgeladen von Sylvia Baumeister

Neukölln. Seit 1995 hat das Puppentheatermuseum Berlin seinen festen Sitz in der Karl-Marx-Straße. Seinen Geburtstag feiert das Museum und Theater in diesem Jahr mit Sonderveranstaltungen. Die nächsten stehen am 1., 9. und 12. Juli auf dem Programm.

Es war ein Zufall, dem das Puppentheatermuseum im Frühjahr 1995 seinen heutigen Standort in der Karl-Marx-Straße 135 verdankt: Nikolaus Hein und seine Frau Barbara waren bis dahin elf Jahre lang mit ihrem mobilen Museum unterwegs gewesen. „Wir stellten unsere Exponate in ganz Europa aus und gaben viele Gastspiele“, erzählt Museumsleiter Nikolaus Hein.

Dann bot das Kulturamt das leerstehende Atelier mit 350 Quadratmetern und Galerie an. Die Räumlichkeiten passten ideal und so fand das Puppentheatermuseum endlich eine Heimat für seine große Sammlung, die Nikolaus Hein schon seit 1975 zusammenträgt. Inzwischen ist das Museum eines von nur vier in Deutschland und das einzige privat betriebene – mit etwa 23 000 Exponaten, darunter Bücher und Spieltexte sowie 3000 Puppen.

Fast alles kommt aus dem Nachlass von Puppentheatern aus vielen Ländern. So wie die Exemplare der aktuellen Ausstellung „Vom Volkstheater auf kleinen Bühnen bis zum modernen Figurentheater“. In einzelnen Vitrinen arrangiert, sind hier Kasperfiguren, Handpuppen und Marionetten in zahlreichen Varianten aus verschiedenen Epochen zu sehen. Ihre Geschichte wird in einem Faltblatt erklärt, das jeder Besucher erhält.

Zu den Ausstellungen, die alle 18 Monate wechseln, werden auch Führungen in deutscher, englischer und russischer Sprache angeboten. Dazu kommen Theateraufführungen, Lesungen, Taschenlampenführungen und Workshops – alles immer nach Anmeldung.

Zu den Besuchern zählen Familien, Schulklassen, Kitas, Pädagogen, Studenten und Puppenspieler. „Kinder machen bei uns oft ihre ersten Museumserfahrungen“, sagt Nikolaus Hein, der eines weiß: „Wer einmal bei uns war, der kommt immer wieder.“ Über 160 000 Menschen wurden in den 20 Jahren gezählt. Schwer vorstellbar, dass es das Museum irgendwann nicht mehr geben könnte. Denn Nikolaus und Barbara Hein wollen sich aus Altersgründen allmählich aus dem täglichen Betrieb zurückziehen und suchen einen Nachfolger. Problematisch daran ist, dass sich das Museum trotz finanzieller Unterstützung durch den Bezirk nicht allein durch die Eintrittsgelder trägt. „Wer den Betrieb übernimmt, müsste auch Aufführungen und Gastspiele anbieten“, meint Nikolaus Hein. „Das ist sehr viel Arbeit, aber es waren wundervolle 20 Jahre.“

Alle Veranstaltungen und das weitere Programm gibt es unter www.puppentheater-museum.de. Anmeldungen unter 687 81 32.

SB

Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet jetzt auch bei Ihnen

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Reinickendorf
  • 06.12.24
  • 660× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 741× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 418× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 27.11.24
  • 866× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.806× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.