Ausstellung in Bibliothek zeigt mutige Menschen, die mit dem Leben bezahlen mussten
Neukölln. Zwischen 1940 und 1942 riefen Elise und Otto Hampel, ein Arbeiterehepaar aus Berlin, mit Postkarten und Flugschriften zum Sturz des Naziregimes und zur Beendigung des Krieges auf. In der Helene-Nathan-Bibliothek werden vom 22. August bis 15. Oktober Dokumente aus jener Zeit präsentiert.
Otto und Elise Hampel hatten kein ideologisches Programm und keinen religiösen Hintergrund. Sie waren einfache Leute mit einer geringen Schulbildung und zunächst nur Mitläufer in der NS-Zeit. Als Elises Bruder an der Westfront fiel, begann ihr Ausstieg aus dem Mitläufertum. Allein und mit geringen finanziellen Mitteln fanden sie den Mut, Nein zu sagen. Mit Flugschriften und Postkarten, die sie verteilten, wollten sie ab 1940 ihre Mitmenschen aufrütteln und zum Widerstand bewegen. Ihren Mut bezahlten sie am Ende mit dem Leben, im April 1943 wurden beide in Plötzensee hingerichtet.
Insgesamt 234 Postkarten hatte die Gestapo, die bei der Polizei bis 1942 abgegeben worden waren. Einige davon trugen den Vermerk „Karte bitte wandern lassen“. Diesen wählte der in Bremen lebende Künstler und Sozialpädagoge Christian Winterstein, der bereits zu den 48 Stunden in Neukölln zum Ehepaar Hampel ausstellte, als Titel für seine jetzige Ausstellung. Gezeigt werden 16 Fotografien von ausgewählten Postkarten und Flugschriften des Ehepaares aus dem Bundesarchiv. „Die für mich interessante Frage ist dabei: Was können wir in der heutigen Zeit von diesen beiden Menschen lernen?“, sagt Christian Winterstein.
Der Künstler ist ab 27. August jeden Sonnabend von 10 bis 13 Uhr in der Bibliothek und steht für Fragen und kleine Führungen durch die Ausstellung zur Verfügung. Die Helene-Nathan-Bibliothek in den Neukölln Arcaden, Karl-Marx-Straße 66, ist montags bis freitags von 11 bis 20 Uhr und sonnabends von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Am 24. August bleiben die Neuköllner Bibliotheken aus betrieblichen Gründen geschlossen. SB
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