Ein Gedenkort für Burak: Initiative will an Mordopfer erinnern

Neukölln. Vor viereinhalb Jahren wurde Burak Bektas auf offener Straße erschossen. Bis heute hat die Polizei den Täter nicht gefunden. Die Mutter des Ermordeten wünscht sich einen Gedenkort für ihren Sohn. Dafür sammelt eine Initiative nun Geld.

Donnerstag, 5. April 2012, am frühen Abend: Der 22-jährige Burak trifft sich mit Freunden an der Rudower Straße, gegenüber vom Neuköllner Krankenhaus, nur wenige hundert Meter von seinem Elternhaus entfernt. Plötzlich taucht ein unbekannter Mann auf, feuert auf die Gruppe und verschwindet. Zwei Männer werden schwer verletzt, Burak stirbt.

Nahe des Tatorts, auf der kleinen Grünfläche an der Ecke Rudower Straße und Laubsängerweg, soll ein Gedenkort entstehen. „Wir sind in der Planungsphase“, so Ulrike Schmidt von der „Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektas“. Sie freut sich, dass die Bezirksverordneten der SPD und Grünen das Vorhaben unterstützen. Zwar nicht mit Geld, aber mit Materialspenden und Beratung.

Eine Bronze-Figur der Kreuzberger Künstlerin Zeynep Delibalta soll den Mittelpunkt des Gedenkortes bilden, der umliegende Platz von Landschaftsarchitekten gestaltet werden. Auch Bänke sind dort geplant.

„Als Anschubfinanzierung benötigen wir bis Jahresende 15 000 Euro“, so Ulrike Schmidt. Der Gedenkort werde größtenteils über Spendengelder finanziert. Insgesamt rechnet sie mit Kosten von bis zu 50 000 Euro. Die Initiative hat begonnen, bei türkisch-deutschen Unternehmen, sozialen und politischen Organisationen sowie bei Einzelpersonen um Spenden zu bitten. Familie Bektas ist zudem Anfang Dezember beim Rixdorfer Weihnachtsmarkt präsent, um selbstgemachte türkische Spezialitäten zu verkaufen. Der Erlös fließt ebenfalls in den Gedenkort.

Sind 15 000 Euro zusammen, kann es an die Umsetzung gehen. „Wir suchen noch Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen, die uns mit Arbeitskraft und Know-how unterstützen“, sagt Schmidt. Geplant ist, zum fünften Todestag Buraks den Grundstein für den Gedenkort zu legen.

Gespendet werden kann auf www.gedenkort-fuer-burak.org/spenden. sus

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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