Ausstellung des Mobilen Museums Neukölln

Die High-Deck-Siedlung galt zu ihrer Entstehungszeit in den 70e- Jahren als besonders innovativ. | Foto: Nuria Maria Hoyer Sepúlveda
  • Die High-Deck-Siedlung galt zu ihrer Entstehungszeit in den 70e- Jahren als besonders innovativ.
  • Foto: Nuria Maria Hoyer Sepúlveda
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Neukölln. Vor 100 Jahren starb der erste Neuköllner Stadtbaurat Reinhold Kiel. Ihm ist die Ausstellung "Neues Wohnen Neukölln - Wohnquartiere von 1900 bis heute" des Mobilen Museums in Zusammenarbeit mit Studenten der TU gewidmet, die bis 26. April im Rathaus zu sehen ist.

Neukölln ist ein vielfältiger Bezirk. Das spiegelt sich auch in der Architektur ganz unterschiedlicher Wohnquartiere wider. Zahlreiche Beispiele gibt es dafür, wie moderne Baukunst im Laufe der vergangenen 100 Jahre seit dem Tode von Reinhold Kiel den Versuch unternahm, den Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden. Die aktuelle Ausstellung "Neues Wohnen Neukölln" präsentiert elf Quartiere, die einen Bogen durch das gesamte Jahrhundert spannen. Erarbeitet wurde die Ausstellung in einem mehrsemestrigen Projektseminar von Studenten des Studiengangs "Historische Urbanistik" am Center for Metropolitan Studies der Technischen Universität Berlin (TU). Professor Dr. Paul Sigel regte die Kooperationsarbeit mit dem Mobilen Museum Neukölln an und erstellte auch das Konzept. "Die Quartiere und Gebäudekomplexe, die hier vorgestellt werden, sind in der Regel nicht so bekannt und daher sonst eher nicht in Ausstellungen zu finden", erklärt Julia Dilger, Sammlungsleiterin des Geschichtsspeichers vom Museum Neukölln, die mit Professor Sigel die redaktionelle Bearbeitung der Texte übernahm. Das Archiv des Museums diente den 16 Studenten als wertvolle Quelle für ihre Recherchen. "Die Ausstellung ist eine sehr gelungene Kooperation mit der TU", meint Dilger. Jedes der elf Beispiele, über die kurze Texte der Studenten auf Schautafeln mit Bildern informieren, steht stellvertretend für Strategien, die in ihrer Entstehungszeit innovative Antworten auf die Herausforderungen des Wohnungsbaus geben wollten.

Als Wohngegend für Besserverdienende war eigentlich die zwischen 1900 und 1913 erbaute Schillerpromenade geplant. Eingezogen sind dann aber dort Arbeiter mit Niedriglöhnen. Aufgrund unbezahlbarer Mieten waren viele Wohnungen völlig überbelegt. Eine optimale Anbindung von Wohnraum an den Autoverkehr versuchte man in den 70er-Jahren mit der High-Deck-Siedlung in der Sonnenallee zu realisieren. Nach neuesten Standards für das ökologische Bauen und Wohnen wurden in den 80er-Jahren die Grünen Häuser am Rande des Britzer Gartens umgesetzt. In diesen und weiteren acht Beispielen untersuchten die Studenten auch, ob sich die Erwartungen erfüllten, die mit der Entstehung verbunden waren und welche Perspektiven sie für die Zukunft haben.

Zu sehen ist die Ausstellung "Neues Wohnen Neukölln - Wohnquartiere von 1900 bis heute" bis 26. April im Rathaus in der Karl-Marx-Straße 66 im Foyer, 2. Etage.
Slyvia Baumeister / syri
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 104× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 544× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 505× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 458× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 482× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.