Edith und Kurt Stendel feiern Gnadenhochzeit

Nach über 70 gemeinsamen Jahren sehen sich Edith und Kurt Stendel gern alte Bilder im Familienalbum an. | Foto: Sylvia Baumeister
  • Nach über 70 gemeinsamen Jahren sehen sich Edith und Kurt Stendel gern alte Bilder im Familienalbum an.
  • Foto: Sylvia Baumeister
  • hochgeladen von Sylvia Baumeister

Neukölln. Es gibt sie doch noch: Die Ehe, die ein Leben lang hält und dabei auch noch glücklich geblieben ist. Der beste Beweis dafür sind der 93-jährige Kurt Stendel seine 91-jährige Frau Edith, die zum 70. Hochzeitstag ihr Ehegelübde vor einer Pfarrerin erneuern.

Wenn Kurt Stendel über seine Edith spricht, bekommt er leuchtende Augen: "Ich habe immer nur sie geliebt. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, eine andere Frau kennenlernen zu wollen", bekennt der 93-jährige Neuköllner. Zu ihrem 70. Hochzeitstag werden sich die Beiden noch einmal im Beisein ihrer Tochter Elfie und Bewohnern des Kurt-Exner-Hauses in der Sonnenallee vor einer Pfarrerin das Ja-Wort geben. Seit einem Schlaganfall lebt die 91-Jährige in der Pflegeeinrichtung, wo ihr Mann sie jeden Tag besucht. Zwar kann Edith Stendel inzwischen kaum noch sprechen, der Austausch der Blicke zwischen beiden zeigt aber, wie tief ihre Verbundenheit ist. "Ich hoffe, dass ich sie noch lange habe", sagt Kurt Stendel, der nun allein die Wohnung in der Steinbockstraße bewohnt.Es war gar nicht unbedingt Liebe auf den ersten Blick, als Kurt Stendel seiner Edith 1937 zum ersten Mal begegnete. Seine Mutter hatte eine alte Schulfreundin wieder getroffen, die ihre Tochter Edith mitbrachte. Kurt und Edith gingen danach manchmal ins Kino. Tanzen mochte er nicht so gern. Deshalb hatte Edith öfter andere Tanzpartner, von denen schließlich einer Interesse an ihr zeigte. "Da wurde ich plötzlich eifersüchtig und merkte erst, dass ich sie liebe", erzählt er. Nach der Verlobung 1939 musste Kurt mit der Artillerie in den Krieg ziehen. Auf einem Heimaturlaub wurden sie am 17. Juli 1943 standesamtlich und danach in der Magdalenenkirche getraut. Die Hochzeit feierten sie, trotz einer begrenzten Anzahl von Lebensmittelmarken, gebührend mit Schweinebraten, Kuchen, Obstwein und selbstgebranntem Kartoffelschnaps.

Nach dem Krieg brach eine gute Zeit für das Paar heran: 1949 kam Tochter Elfi zur Welt. Kurt Stendel war fortan als Konfektionsschneider selbständig, hatte mehrere Angestellte. Seine Frau übernahm die Buchhaltung. Als seine Auftragsfirma 1972 die Produktion ins Ausland verlagerte, nahm er das Angebot an, den hiesigen Betrieb der Firma zu leiten.

"Zweimal musste ich beruflich von vorn anfangen, das war nicht leicht für uns", sagt Kurt Stendel. Die Ehe der Großeltern eines 39- und eines 24-jährigen Enkelsohnes blieb davon aber unberührt: "In all den Jahren ist nie ein böses Wort zwischen uns gefallen", sagt Kurt Stendel. Das Rezept des Paares für eine glückliche Ehe: "Immer aufeinander Rücksicht nehmen."

Sylvia Baumeister / SB
Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 154× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 935× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 597× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.094× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.983× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.