Initiative im Abgeordnetenhaus zur Unterstützung von Brennpunktschulen
Die Zahl der Schulabbrecher ist in den vergangenen Jahren berlinweit gesunken und die der Abiturienten gestiegen. Neukölln hinkt dieser Entwicklung hinterher. Das zeigt eine Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des Neuköllner SPD-Abgeordneten Joschka Langenbrinck. Bei der Entwicklung der Schulabschlüsse ist der Trend eindeutig: Gab es im Schuljahr 2008/2009 in Berlin 9,5 Prozent Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss, waren es 2011/2012 nur noch 7,4 Prozent. Der Anteil der Abiturienten stieg im gleichen Zeitraum von 40,1 auf 49,1 Prozent. In Neukölln hatten 2008/2009 ganze 13,9 Prozent keinen Abschluss, zuletzt waren es immer noch 13,3 Prozent. Der Anteil der Abiturienten nahm hier nur von 27,3 auf 35,3 Prozent zu. "Die härtesten Kieze brauchen die besten Schulen, um die Abhängigkeit des Schulerfolges vom Elternhaus zu durchbrechen und den Kindern bessere Perspektiven als eine Hartz IV-Karriere zu bieten", findet Joschka Langenbrinck, der zusammen mit weiteren Mitgliedern seiner Fraktion im Abgeordnetenhaus eine Initiative gestartet hat, die derzeit ausgearbeitet wird. Neben einer geplanten Zulage von 100 000 Euro, über deren Verwendung jede der geschätzten 120 Brennpunktschulen in Berlin selbst entscheiden soll, ist bereits eine Schulleiterakademie in Gründung. Dort sollen Rektoren auf ihre schwierige Aufgabe in Brennpunktschulen vorbereitet werden. Zudem ist eine Zulage auf das Gehalt und eine Reduzierung der Unterrichtsstunden von Lehrern an Brennpunktschulen geplant, um ihnen einen Anreiz zu bieten, dort zu unterrichten. Schulstadträtin Franziska Giffey (SPD) begrüßt die Vorschläge: "Wir haben große Probleme, junge Lehrer an Brennpunktschulen zu holen." Ebenso sei eine Schulleiterakademie sinnvoll, denn Schulleiter nähmen eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Schulprozessen ein. Giffey: "Die Kompetenzen, über die ein Schulleiter heute verfügen muss, lernt er im Studium nicht."
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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