Museum zeigt Ausstellung zum 150. Jubiläum der SPD

Immer streitbar zeigte sich auch die Jugendorganisation der SPD in Neukölln, wie hier in der zweiten Hälfte der 20er-Jahre. | Foto: Museum Neukölln
  • Immer streitbar zeigte sich auch die Jugendorganisation der SPD in Neukölln, wie hier in der zweiten Hälfte der 20er-Jahre.
  • Foto: Museum Neukölln
  • hochgeladen von Sylvia Baumeister

Britz. Die SPD ist wie keine andere Partei mit der Geschichte des Bezirks verbunden. Schon das alte Rixdorf war eine Hochburg der Sozialdemokraten. Die politischen Kämpfe um die Einheit der Arbeiterbewegung und die Verwirklichung ihrer Ideale zeigt jetzt eine Wanderausstellung auf.

Die SPD, älteste Partei Deutschlands, hat in diesem Jahr gleich dreifachen Grund zum Feiern: Sie begeht den 150. Jahrestag ihrer Gründung durch Ferdinand Lasalle, den 100. Todestag August Bebels und den 100. Geburtstag Willy Brandts. Grund genug für das Museum Neukölln, dieser Partei eine Wanderausstellung zu widmen. Ihr Titel: "Der Kampf um Einheit und Freiheit. Geschichte der Sozialdemokratie in Rixdorf und Neukölln". Das Museum trug für seine Recherchen viel Material zusammen, unter anderem aus Archiven der SPD, des Landesarchivs und des eigenen Geschichtsspeichers. "Dabei haben wir festgestellt, wie wichtig die Partei für diesen Bezirk war", sagt Museumsleiter Dr. Udo Gößwald. Die Ausstellung spannt einen Bogen von der Gründung der Partei 1863 bis in die heutige Zeit.

Ziel der radikalen Protestpartei der Arbeiterbewegung war zunächst die Umwälzung der kapitalistischen Klassengesellschaft. Rixdorf wurde bald zur Hochburg der SPD. Generationen von Arbeitern wurden geprägt durch die Mitgliedschaft bei Vereinen und die Teilhabe an Veranstaltungen, die von der SPD organisiert wurden. Die Partei errang spektakuläre Wahlerfolge und organisierte aufsehenerregende Massenversammlungen, wie in der Hasenheide. Die "Neue Welt", gleich nebenan, galt als einer der wichtigsten Versammlungsorte der SPD, wo Kommunisten und Sozialisten sich zuweilen wütende Saalschlachten lieferten. Vor allem die Frage, ob gegen den Ersten Weltkrieg gestreikt oder darin gekämpft werden sollte, spaltete die Genossen.

Einig war man sich hingegen in der modernen Wohnungspolitik. Sozialdemokraten und Kommunisten bemühten sich in den 20er-Jahren gemeinsam darum, die schlechten Lebensbedingungen der Arbeiter in den Neuköllner Mietskasernen zu verbessern. Mit dem Bau der Hufeisensiedlung verwirklichten Bruno Taut und Martin Wagner ihre Vision einer sozialistischen Gemeinschaft der Zukunft. Die Britzer Wähler dankten es damals mit einem hervorragenden Wahlergebnis - und die Nachwelt feiert die Siedlung heute als "Unesco Welterbe".

Zu sehen ist die Ausstellung im Museum Neukölln, Alt-Britz 81, bis zum 7. Juli dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr.
Sylvia Baumeister / SB
Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 85× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 887× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 563× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.062× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.949× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.