Roma-Familien wohnen an der Harzer Straße

Benjamin Marx hat dem Komplex an der Harzer Straße ein neues Gesicht gegeben und den Roma-Famlien ein menschenwürdiges Zuhause. | Foto: Sylvia Richter
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Neukölln. Vor einem Jahr übernahm Benjamin Marx als Projektleiter für die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft einen Wohnkomplex in der Harzer Straße. Durch bestandsaufwertende und soziale Maßnahmen setzt das Roma-Wohnprojekt neue Maßstäbe.

Arnold-Fortuin-Haus heißt der frisch sanierte Gebäudekomplex an der Harzer Straße Ecke Treptower Straße seit seiner feierlichen Eröffnung am 14. September. Dieser Name ist passend gewählt, denn zur Zeit des Nationalsozialismus half der katholische Pfarrer aus dem Saarland vielen Sinti, über die Grenze nach Frankreich zu fliehen, und rettete so deren Leben. Leben in einer lebenswerten Umgebung: Das können nun auch fast 500 Roma, die sich seit Herbst 2010 in diesem Gebäudekomplex angesiedelt hatten. Hell gestaltete und bunt bemalte Hinterhöfe, neue Fenster und viele Modernisierungsmaßnahmen haben dem Häuserkomplex ein freundliches und sauberes Gesicht gegeben. Die Lebensumstände der dort lebenden Roma - sie stammen aus einer einzigen rumänischen Gemeinde - waren zuvor skandalös: Die Wohnungen waren überbelegt, vermüllt und mit Ratten befallen. Etwa 30 weitere Häuser im Bezirk sind davon ebenso betroffen.

Windige Vermieter oder Hauptmieter machen Geschäfte mit der Hilflosigkeit vorwiegend rumänischer und bulgarischer Romafamilien. An sie werden völlig heruntergekommene Wohnungen zu Wucherpreisen vermietet. Um die Beseitigung von Müll oder um Reparaturen kümmert sich niemand. Benjamin Marx, Projektleiter des Gebäudekomplexes in der Harzer Straße, sah diese Missstände nicht nur, sondern handelte danach.

Nachdem Erwerb er die Immobilie für die katholische Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft aus Köln vor einem Jahr erworben hatte, gelang Marx etwas, das es in dieser Form bisher noch nicht gab: Er brachte Roma und Nichtroma zusammen, band die Bewohner in den Prozess der Umwandlung mit ein. Inzwischen gibt es soziale und künstlerische Angebote, eine Mieterberatung und eine Kinderbetreuung.

"Als Christ hat man eine Verpflichtung, anderen Menschen zu helfen", begündet Marx sein Engagement, mit dem er neue Maßstäbe gesetzt hat. Denn, wie Bildungsstadträtin Franziska Giffey (SPD) zur Eröffnung meinte: "Heute ist das Haus ein Vorzeigeprojekt, das seinesgleichen sucht."

Slyvia Baumeister / syri
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Lokalredaktion aus Mitte

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