Anwohner und Bezirksverband sind sauer

Inge Krause, Regina Schmöker, Edith Gerasch und Ursula Gehrke möchten den Durchgang der Kolonie am Braunschweiger Ufer wieder benutzen. | Foto: Sylvia Baumeister
  • Inge Krause, Regina Schmöker, Edith Gerasch und Ursula Gehrke möchten den Durchgang der Kolonie am Braunschweiger Ufer wieder benutzen.
  • Foto: Sylvia Baumeister
  • hochgeladen von Sylvia Baumeister

Neukölln. Seit 1. Juli ist einer von drei Zugängen der Kleingartenkolonie am Braunschweiger Ufer gesperrt. Anwohner und eine Kita protestieren gegen die Maßnahme. Für den Bezirksverband und das Bezirksamt ist die Schließung rechtswidrig. Der Vorstand der Kolonie stellt sich dennoch stur.

Der Weg, der die Holzmindener Straße mit einer öffentlichen Grünanlage am Braunschweiger Ufer verbindet, führt etwa 50 Meter durch eine Dauerkleingartenkolonie. Den Eltern einer Kita und vielen Bewohnern an der Holzmindener Straße ersparte er einen etwa 500 Meter langen Umweg über die Wussowstraße zum Britzer Damm. Seit 1. Juli ist es nun vorbei mit der Abkürzung. "Diese Maßnahme ist vertragswidrig. Viele der älteren Anwohner können nicht mehr so gut laufen. Sie nutzten die Abkürzung täglich, um zu Ärztezentren und Geschäften am Britzer Damm zu gelangen", erzählt die 77-jährige Anwohnerin Regina Schmöker.

Auch in der angrenzenden Kita Sonnenkäfer ist der Unmut groß. "Die Eltern, die mit der S-Bahn kommen, können ihre Kinder morgens nicht mehr über die Abkürzung zu uns bringen", erklärt Kita-Leiterin Andrea Müller.

Die Beschwerden prallen allerdings am zweiten Vorsitzenden der Kolonie am Braunschweiger Ufer ab. "Wir haben das Durchgangstor geschlossen, weil wir auf dem Hauptweg und in den Gärten immer viel Vandalismus, Hundehaufen und Müll hatten", erläutert Reiner Rast. Der Weg sei ohnehin nicht für ältere Menschen mit Gehhilfe oder Stock geeignet. Die Teerdecke am Tor löse sich allmählich auf. Rast: "Es geht den Leuten doch nur um ihre Bequemlichkeit."

Der Bezirksverband Süden der Kleingärtner stellt sich jedoch nicht hinter die Kolonie. "Das Kleingartengesetz verbietet die Schließung eines Eingangs. Für uns ist es eine klare Sache, dass das Grundstück wieder geöffnet werden muss. Das hätte längst geschehen sollen", so Fred-Jürgen Worlitsch, zweiter Vorsitzender des Verbands. Man werde in wenigen Tagen ein Gespräch mit den Vorsitzenden der Kolonie und Vertretern des Grundstückseigentümers, des Bezirksamts, führen.

Neuköllns Baustadtrat Thomas Blesing (SPD) ist verärgert über das "in höchstem Maße regelwidrige Verhalten" der Kolonie. "Der jetzige Umweg ist für alle ausgesprochen unerfreulich. Wir verlangen, dass die Kette wieder geöffnet wird - und zwar umgehend."

Die Berliner Woche hakte noch einmal nach. Nur wenige Tage später, am 11. September, wurde der Durchgang wieder geöffnet.

Sylvia Baumeister / SB
Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 113× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 904× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 578× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.076× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.965× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.