Bezirk vergibt sechs Ehrennadeln an besonders engagierte Menschen

Die Ausgezeichneten mit Bürgermeisterin Franziska Giffey (2.v.l.) und Stadtentwicklungsstadtrat Jochen Biedermann (ganz hinten): Stefan Kupko, Nadir Khalil, Peter Standfuß, Michael Lind, Katrin Lesser und Frank Zander (v.l.n.r.). | Foto: Stefan Schäfer Photography
  • Die Ausgezeichneten mit Bürgermeisterin Franziska Giffey (2.v.l.) und Stadtentwicklungsstadtrat Jochen Biedermann (ganz hinten): Stefan Kupko, Nadir Khalil, Peter Standfuß, Michael Lind, Katrin Lesser und Frank Zander (v.l.n.r.).
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Sechs Persönlichkeiten haben Mitte Dezember bei einem Empfang auf Schloss Britz die Neuköllner Ehrennadel entgegengenommen. Es ist die höchste Auszeichnung, die der Bezirk vergibt.

Seit 33 Jahren werden auf diese Weise jene Menschen gewürdigt, die sich in besonderer Weise für Neukölln engagieren. Ihre Namen sind allesamt auf Messingtafeln verewigt, die im Rathausfoyer in der 2. Rathausetage hängen. Im Dezember ausgezeichnet wurden Nader Khalil, Stefan Kupko, Katrin Lesser, Michael Lind, Peter Standfuß und Frank Zander.

Nader Khalil ist Leiter des Deutsch-Arabischen Zentrums (DAZ) und geschätzter Ansprechpartner für das Jugendamt. Der ausgebildete Erzieher unterstützt und vermittelt bei Schulkonflikten und Problemen in arabischen Familien wie Gewalt, Jugendkriminalität und Zwangsheiraten. Er berät seit Jahren Flüchtlinge und hat guten Kontakt zur Leitung der Ausländerbehörde. Nicht nur im Bezirksamt, sondern auch über die Berliner Grenze hinaus gilt er als Experte auf seinem Gebiet.

Ein völlig anderes Arbeitsfeld hat Stefan Kupko. Seine Welt sind die Vögel. Der ehrenamtliche Ornithologe kümmert sich seit mehr als 20 Jahren um brütende Turmfalkenpärchen, auch im Rathausturm Neukölln. Er untersucht und betreut die Jungvögel vom Schlüpfen bis zum Flüggewerden. Es ist ihm auch zu verdanken, dass der Bestand in Berlin seit den 1980er-Jahren zugenommen hat. Mit seinem Wissen steht er dem Umweltamt zur Verfügung, wenn es zu Konflikten zwischen Artenschutz und menschlicher Nutzung kommt.

Katrin Lesser verwirklichte vor fünf Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Ben Buschfeld einen Traum und eröffnete mit „Tautes Heim“ in der Hufeisensiedlung ein bewohn- und mietbares Architekturmuseum der Moderne. Katrin Lesser hat als selbstständige Garten- und Landschaftsarchitektin viele Gartendenkmale in und um Berlin erforscht und restauriert. Ihr Engagement wurde schon mit etlichen renommierten Preisen geehrt.

Für Michael Lind ist die Unterstützung von Schulen ein großes Anliegen. Als Geschäftsführer von „nahkauf“ am Kiehlufer unterstützt er seit fast vier Jahren die Hans-Fallada-Schule und neuerdings, mit Übernahme des Rewe-Marktes an der Thiemannstraße, auch die Eduard-Mörike-Schule. Er beteiligt sich an allen Aktivitäten, gibt regelmäßig Geld für Klassenreisen oder die Schulbücherei, stellt bei Festen Grills, Bierzeltgarnituren, Hüpfburg und Leckereien zur Verfügung. Außerdem bietet er den Schülern Praktikumsplätze an.

Peter Standfuß hat seine ganze Kindheit in der Kolonie „Kleingärten am Buschkrug“ verbracht, seit fast elf Jahren ist er ihr Vorstand. Es ist ihm gemeinsam mit den Pächtern gelungen, eine wunderschöne, in vielfacher Hinsicht vorbildliche Kolonie zu gestalten, in der ein friedliches Zusammenleben und respektvolles Miteinander der unterschiedlichen Kulturen und Generationen möglich ist.

Fast jeder kennt Frank Zander und sein Engagement für Obdachlose. Für sie und andere arme Menschen organisiert er seit 1995 eine Weihnachtsfeier im Estrel-Hotel. Dort bewirten er und seine vielen Helfer die Gäste mit Gänsebraten. Es gibt Live-Musik, und es werden Spenden wie Kleidung und Schlafsäcke verteilt. Mittlerweile kommen rund 3000 Menschen pro Jahr und sind von der herzlichen Atmosphäre begeistert.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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