Spielzeug und Kleidung zum Nulltarif: Eltern mit wenig Geld können in der „Krabbelkiste“ mit Punkten einkaufen

Steve Schelinski ist der Verantwortliche in der "Krabbelkiste". | Foto: Schilp
3Bilder
  • Steve Schelinski ist der Verantwortliche in der "Krabbelkiste".
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Neukölln. Hier werden Kindersachen verschenkt: Vor einigen Wochen hat die „Krabbelkiste“ an der Sonnenallee 320 eröffnet. Die Mitarbeiter freuen sich auf noch mehr Kunden und Spender.

Zu finden ist der Laden einige Meter von der Straße entfernt, an einem kleinen Platz, dem Sonnencenter. Der Hauptakzent liegt auf Kleidung für Babys und Kinder bis zehn Jahren. Aber auch für Ältere ist etwas im Angebot. Es gibt Hosen, Kleider, Pullis, Blusen, Hemden, Jacken, Schuhe und sogar Unterwäsche. „Alles wird von uns gewaschen und sortiert, wir geben nichts raus, was in einem schlechten Zustand ist. Wir verstehen uns eher als Second-Hand-Laden und nicht als Kleiderkammer“, sagt Projektleiter Steve Schelinski vom Trägerverein „Senioren-, Jugend- und Bildungsnetzwerk“ (SJB).

Nicht nur die Bewohner der High-Deck-Siedlung seien willkommen, sondern alle Neuköllner. Es gilt jedoch eine Bedingung zu erfüllen: Ein ALG-II-Nachweis, auf dem die Kinder eingetragen sind, muss vorgelegt werden. „Wir achten auch darauf, dass unsere Kunden dann altersgerechte Kleidung aussuchen, die Sachen sollen ja nicht auf dem Flohmarkt weiterverkauft werden“, so Schelinski.

Das Ganze funktioniert nach einem Punkte-System: Für das erste Kind erhalten die Kunden 100 Punkte, für jedes Geschwisterkind 50 Punkte pro Monat. Die können dann ausgegeben werden. Eine Jeans kostet im Schnitt zehn, ein T-Shirt fünf Punkte.

Es gibt in der Krabbelkiste auch Größeres zu ergattern, zum Beispiel einen Autositz, ein Reisebettchen oder ein kleines Fahrrad. „Für einen Kinderwagen in tollem Zustand können auch mal 60 Punkte fällig werden“, sagt Schelinski. In den Regalen finden sich außerdem Spielzeug, Stofftiere, Bilderbücher, Malsachen, Märchenfilme, PC-Spiele und einiges mehr.

Guterhaltene Spenden werden immer gesucht, sie können vorbeigebracht werden oder ein Krabbelkiste-Mitarbeiter holt sie ab. Angst, dass der Laden aus den Nähten platzt, hat Schelinski nicht. „Was schön ist, geht immer gut weg“, sagt er. Außerdem gibt es einen Lagerraum im Sonnencenter – und das Mutterhaus an der Pankower Hauptstraße 5 im Ortsteil Wilhelmsruh. „Das ist größer, dort bieten wir zum Beispiel auch Möbel an.“ Der Projektleiter ist für beide Einrichtungen verantwortlich, so können Dinge hin und her vermittelt werden.

Am besten, Interessierte kommen vorbei, schauen sich um und erzählen, was sie benötigen. Die Sprachbarrieren sind gering: Vor Ort sind Mitarbeiter, die türkisch, arabisch und polnisch sprechen. Sie sind als MAE-Kräfte dort eingesetzt, die häufig auch als Ein-Euro-Jobber bezeichnet werden. Geöffnet ist werktags von 9 bis 14 Uhr. sus

Wer etwas spenden möchte, melde sich bitte unter  50 18 65 89 oder krabbelkiste-nk@sjb-netzwerk.de

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

25 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 144× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 129× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 200× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 586× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.