SV Tasmania schafft die Pokal-Sensation und zieht ins Finale ein

Der SV Tasmania (blau) triumphierte am 7. Mai im Halbfinale um den Berliner Pilsner-Pokal mit 2:1 über den großen Favoriten Berliner AK. | Foto: Nittel
  • Der SV Tasmania (blau) triumphierte am 7. Mai im Halbfinale um den Berliner Pilsner-Pokal mit 2:1 über den großen Favoriten Berliner AK.
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Neukölln. Die Fußballer vom SV Tasmania Berlin haben das Finale um den Berliner Pilsner-Pokal erreicht. Im Halbfinale am 7. Mai setzte sich die Truppe um Trainer Abdou-Rahman Njie mit 2:1 (0:1) gegen den Favoriten Berliner AK durch.

"Finale, ooohhh", schallte es noch Minuten nach dem Schlusspfiff durch den Werner-Seelenbinder-Sportpark. Fans und Spieler des Berlin-Ligisten feierten gemeinsam den Einzug ins Endspiel. Doch der Reihe nach: In der ersten Halbzeit hatte der BAK, immerhin Regionalligist, deutlich mehr Spielanteile. Nach zehn Minuten musste SV-Keeper Robert Schelenz die erste gute Torchance von BAK-Angreifer Christian Siemund entschärfen. Auf der anderen Seite setzte sich Tasmanias Kapitän Zvonimir Penava gegen drei Verteidiger gut in Szene, hatte am Ende aber nicht mehr genug Kraft für einen gelungenen Torabschluss. In der 18. Minute hätte der Gast in Führung gehen müssen: Doch statt aus sehr guter Position den Ball im Tor zu versenken, passte Angreifer Ugurtan Cepni noch mal quer auf Tunay Deniz. Der war vom Anspiel so überrascht, dass auch er aus guter Position nicht zum Abschluss kam. In dieser Szene bewies BAK-Coach Dietmar Demuth, ehemaliger Bundesligaspieler beim FC St. Pauli und Bayer Leverkusen, prophetische Fähigkeiten: "Hauptsache, wir trauern diesen Chancen heute nicht irgendwann nach". Zwar ging der BAK in der 32. Minute dann doch durch Christian Siemund in Führung. Doch zur Pause hätte der Favorit höher führen müssen.

Nach dem Wechsel spielte Tasmania vor knapp 500 Zuschauern mutiger nach vorn. "Ihr dürft jetzt nicht nachlassen", rief Demuth seinen Spielern zu. Doch vom BAK kam nun fast gar nichts mehr. Eine abgefälschte Flanke von Mehmet Okan Kirli, die sich fast ins BAK-Tor gesenkt hätte, war der Startschuss für eine unglaubliche zweite Halbzeit vom SV Tasmania. Maßgeblichen Anteil daran hatte Coach Njie, der in der 62. und 69. Minute mit den zwei frischen Stürmern Kevin Gempf und Jack Grubert den Sieg einwechselte: Zunächst traf Gempf nach einem schönen Angriff mit einem Flachschuss aus rund zehn Metern zum hoch verdienten 1:1 (70. Minute). Doch schon im direkten Gegenzug stockte Tasmanias Fans und Akteuren der Atem, als Schiedsrichter Max Burda nach einem vermeintlichen Foul an BAKs Kevin Kruschke einen fragwürdigen Elfmeter gab. Baris Gündüzer zeigte aber Nerven und schoss den Ball neben das Tor. Es sollte noch schlimmer kommen: Als die BAK-Abwehr den Ball nach einem Freistoß nicht klären konnte, war Jack Grubert zur Stelle und schoss seine Tasmanen in den Fußballhimmel.

"Das ist Wahnsinn, der absolute Wahnsinn", konnte ein älterer Zuschauer auch Minuten nach Spielschluss nicht fassen, dass seine Tasmanen diese Partie tatsächlich gewonnen hatten. Im Finale, das am Mittwoch, 4. Juni im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion ausgetragen wird, trifft der SV Tasmania auf den FC Viktoria 1889. Der Regionalligist hatte sich beim Oberligameister BFC Dynamo mit 3:1 nach Elfmeterschießen durchgesetzt.

Für jeden Amateurfußballer ist es ein Traum, sich einmal im Leben für den DFB-Pokal zu qualifizieren und einen Gegner wie den FC Bayern München oder Borussia Dortmund zugelost zu bekommen. Sollte Tasmania auch im Endspiel einen sehr guten Tag erwischen und alles in die Waagschale werfen, könnte dieser Traum Wirklichkeit werden.

Michael Nittel / min
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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