Ausstieg aus der Steinkohle
Fernheizwerk Neukölln will bis 2025 seine Kessel auf Holz- und Gasfeuerung umstellen

Durch die Umstellung des Rohstoffs wird es im Fernheizwerk Neukölln künftig 25 000 Tonnen weniger CO2-Emissionen geben. | Foto: FHW Neukölln
2Bilder
  • Durch die Umstellung des Rohstoffs wird es im Fernheizwerk Neukölln künftig 25 000 Tonnen weniger CO2-Emissionen geben.
  • Foto: FHW Neukölln
  • hochgeladen von Ulrike Martin

Bis 2025 soll die Steinkohlenutzung im Fernheizkraftwerk (FHW) Neukölln beendet sein. Diese Entscheidung haben Vorstand und Aufsichtsrat des Werks jetzt getroffen.

„Damit wird es künftig jährlich etwa 25 000 Tonnen weniger CO2-Emissionen in Berlin und ganz spezifisch in Neukölln geben“, erläutert Alf Geßner, Vorstand des Werks. Für den notwendigen Umbau des Standorts am Weigandufer im Rahmen der „Strategie 2025“ plant das FHW, das zu 81 Prozent dem Vattenfall-Konzern gehört und zum Rest in Streubesitz ist, eine Investition in Höhe von rund 65 Millionen Euro.

Für die umweltfreundlichere Energieerzeugung soll der erste von drei Kohlekesseln bereits 2023 außer Betrieb gehen und durch Gas-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) ersetzt werden. Die beiden anderen Kessel folgen bis 2025 durch die Umstellung auf eine 100-prozentige Feuerung mit Holz-Pellets. Die neuen KWK-Anlagen, in denen Strom und Wärme gleichzeitig produziert werden, sollen auch den späteren Einsatz von Wasserstoff ermöglichen.

Industrielle Abwärme wird genutzt

Ein weiterer Baustein ist die Integration industrieller Abwärme von Betrieben im Bezirk. Ein erster Vertrag mit einem Kaffeeproduzenten in der Nachbarschaft soll demnächst unterzeichnet werden. Im Idealfall sollen diese Lösungen durch den Bau einer Solarthermie-Anlage oder auch durch die Installation von Erdwärme und Abwasserpumen ergänzt werden. 

„Die Entscheidung der Fernheizwerks Neukölln begrüßen wir sehr“, sagt Tanja Wielgroß, Vorsitzende der FHW Neukölln AG und zugleich Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Wärme Berlin AG. Damit schlage die börsennotierte AG den gleichen Weg wie Vattenfall ein. Der Energieversorger will ein fossilfreies Leben innerhalb einer Generation erreichen. Der große Vorteil des gemeinsamen Ziels sei, dass die Kunden der Stadtwärme immer „grüner“ werden könnten, ohne sich selbst dafür anstrengen zu müssen. „Zudem kommt das Land Berlin seinen Klimaschutzzielen einen Schritt näher“, so Wielgroß.

Derzeit versorgt das FHW rund 40 000 Neuköllner Haushalte, zahlreiche Gewerbebetriebe und öffentliche Einrichtungen wie das Rathaus und das Stadtbad mit Wärme. 2015 wurde im Werk ein ehemaliger Heizöltank zu Berlins größtem Heißwasserspeicher mit einem Fassungsvermögen von 1000 Kubikmetern umfunktioniert.

Durch die Umstellung des Rohstoffs wird es im Fernheizwerk Neukölln künftig 25 000 Tonnen weniger CO2-Emissionen geben. | Foto: FHW Neukölln
Durch die Umstellung des Rohstoffs entstehen künftig 25 000 Tonnen weniger CO2-Emissionen. | Foto: Alicja, Pixabay
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 133× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 917× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 586× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.976× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.