Häufig zur Umfahrung genutzt
Anwohner klagen über mehr Autoverkehr im Karlsgartenkiez

Die Anwohner sind unzufrieden mit der Verkehrssituation in der Karlsgarten-, Fontane- und Lucy-Lamek-Straße und sorgen sich insbesondere um die Sicherheit der Kinder. | Foto:  Schilp
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„Durchgangsverkehr raus aus unserem Kiez!“: Unter diesem Motto haben die Anwohner der Karlsgarten-, Fontane- und Lucy-Lamek-Straße am 3. September zur Demonstration aufgerufen.

Hintergrund ist, dass die Strecke von vielen Autofahrern als Abkürzung zwischen Columbiadamm und Hasenheide beziehungsweise Hermannstraße genutzt wird. Die Baustelle der Wasserbetriebe an der Flughafenstraße habe das Problem noch verschärft, teilt die im Frühjahr gegründete „Initiative Karlsgartenkiez“ mit. Es seien nicht nur immer mehr lärmende Autos unterwegs, sondern sie seien auch oft zu schnell, heißt es weiter. Das stelle eine Gefahr besonders für die Kinder dar. Und tatsächlich sind sehr viele von ihnen in diesem Gebiet unterwegs: Die Karlsgarten-Grundschule hat ihren Sitz direkt an der scharfen Kurve Fontane- und Karlsgartenstraße, es gibt acht Kindergärten und -läden sowie drei Eingänge zum Volkspark Hasenheide. Außerdem haben ein Café, eine Kultureinrichtung mit Gartenbetrieb und eine Behindertenwerkstatt ihren Sitz an den Straßen.

Deshalb fordern die Bewohner ein neues Verkehrskonzept, das die Besonderheiten des Kiezes berücksichtigt: Versuche, etwas über die Politik zu erreichen, seien jedoch bisher allesamt gescheitert, so die Initiative. Tatsächlich hatten die Bündnisgrünen Anfang des Jahres den Antrag gestellt, die Karlsgarten- und Fontanestraße als Einbahnstraße in Richtung Hermannstraße auszuweisen. Doch der Vorschlag konnte sich im Verkehrsausschuss nicht durchsetzen. „Auch andere konkrete Maßnahmen wurden nicht verabschiedet. Übrig blieb ein allgemeiner Prüfantrag an das Bezirksamt, wie die Verkehrssicherheit in diesem Gebiet verbessert werden kann“, erklärt Bernd Szczepanski, Fraktionsvorsitzender der Bündnisgrünen.

Dazu gehört laut Mitteilung von Bürgermeister Martin Hikel (SPD) die Idee, das absolute Halteverbot auf Höhe der Jahn-Eiche, das während der Bauarbeiten angeordnet wurde, aufrechtzuerhalten oder Poller aufzustellen, um das ständig geltende Halteverbot zwischen Kurve und Zebrastreifen durchzusetzen. Laut der Polizei sei der Verkehr aktuell zwar wegen der Baustellenumfahrung angestiegen, doch grundsätzlich sehe sie keine Gefährdungslage, so Hikel weiter. Unfälle mit Schulkindern seien nicht registriert. Eine Messung habe zudem ergeben, dass 85 Prozent der Autofahrer mit 35 Stundenkilometern oder weniger unterwegs seien.

Viele der Menschen, die an der Karlsgarten-, Fontane- und Lucy-Lamek-Straße wohnen, haben andere Beobachtungen gemacht. Auch Bernd Szczepanski hält den Prüfauftrag für unbefriedigend. „Die Anwohnenden demonstrieren zu Recht“, sagt er.

Weitere Informationen zur Initiative auf www.leben-an-der-hasenheide.de.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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