Hermannstraße sicherer machen

Hermannstraße, Ecke Kienitzer Straße: Die beiden weißen Autos stehen vor der Ampel im absoluten Halteverbot. | Foto: Schilp
  • Hermannstraße, Ecke Kienitzer Straße: Die beiden weißen Autos stehen vor der Ampel im absoluten Halteverbot.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Neukölln. Mitte Juni ist ein Radfahrer nach einem Unfall auf der Hermannstraße gestorben. Nun wird im Bezirksamt darüber nachgedacht, wie die Ecke sicherer werden kann.

Wie berichtet, hatte ein Mann an der Einmündung zur Kienitzer Straße im absoluten Halteverbot geparkt und plötzlich seine Autotür geöffnet. Der 55-jährige Radler, der den Wagen überholen wollte, prallte dagegen. Einen Tag später erlag er seinen schweren Kopfverletzungen.

Wenige Tage später traf sich Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) mit Vertretern von Polizei und vom „Volksentscheid Fahrrad“ an der Unfallstelle. Einen Radweg gibt es dort nicht, sondern nur eine markierte sogenannte Radfahrfurt an der Ampel.

Folgende Vorschläge wurden erarbeitet: Das absolute Halteverbot wird um eine Pkw-Länge erweitert, das betreffende Schild versetzt. Dabei falle ein Pkw-Stellplatz weg, so die Bürgermeisterin.

Damit Autofahrer das Halteverbot auch wirklich beachten, wird die Zone als Sperrfläche markiert und es werden Poller aufgestellt. Außerdem ist geplant, die Radfahrfurt vor der Ampel zu verlängern.

Das Bezirksamt sei aber nicht befugt, in diesen Fragen zu entscheiden. „Die Hermannstraße gehört zum Hauptverkehrsstraßennetz. Deshalb müssen alle Maßnahmen von der Verkehrslenkung Berlin geprüft und angeordnet werden“, so die Bürgermeisterin. Sie habe die Vorschläge dort vorgelegt und um schnellstmögliche Entscheidung gebeten. Wenn die Verkehrslenkung ihr Okay gegeben habe, würde sofort zur Tat geschritten.

Grundsätzlich müssten bei der Anordnung von verkehrlichen Maßnahmen immer die Belange aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigt werden, betont Giffey. Zwar dürften für Radfahrstreifen im Einzelfall Parkplätze wegfallen, aber die „Wirtschafts- und Nahversorgungsfunktion“ der Hermannstraße müsse aufrechterhalten bleiben – und dazu gehörten nun mal ausreichend Stellplätze und Ladezonen. Das Bezirksamt könne sich jedoch durchaus vorstellen, Grundlegendes zu ändern. Die Idee ist, den Autoverkehr nur noch einspurig in jede Richtung rollen zu lassen und Radwege zu markieren. Die Seitenstreifen stünden dann als Park- und Ladezonen zur Verfügung. „Aber auch hier muss die Verkehrslenkung entscheiden“, so Giffey.

Ein erster Schritt sei es, ein Gutachten zur Verbesserung der Verkehrssituation für Radfahrer auf der Hermannstraße in Auftrag zu geben. Das Geld dafür würde nun bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz beantragt, versichert die Bürgermeisterin. sus

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

25 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 1.228× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.345× gelesen
  • 1
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 2.298× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 2.252× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.