Von Rudow zum Südstern und Görli
Machbarkeitsstudie zur Radschnellverbindung vorgestellt

Am Britzer Zweigkanal gibt es eine Autobahnbrücke, für Radfahrer gibt es jedoch noch keine Querungsmöglchkeit. Sie müssen - aus dem Süden kommend - rechts abbiegen. | Foto: Schilp
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  • Am Britzer Zweigkanal gibt es eine Autobahnbrücke, für Radfahrer gibt es jedoch noch keine Querungsmöglchkeit. Sie müssen - aus dem Süden kommend - rechts abbiegen.
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Zehn Radschnellverbindungen will der Senat in den kommenden Jahren bauen. Eine der wichtigsten ist die rund 17 Kilometer lange „Y-Trasse“, die von Rudow/Adlershof bis zum Südstern beziehungsweise Görlitzer Park führt. Kürzlich wurde die Machbarkeitsstudie im Heimathafen Neukölln öffentlich vorgestellt.

Insgesamt sollen ab 2022 auf etwa 100 Kilometern Radstraßen entstehen, die rund drei bis vier Meter breit, nachts beleuchtet und asphaltiert sind. „So soll es auch bei Distanzen über mehr als fünf Kilometer interessant werden, das Auto stehenzulassen“, so Peter Bischoff, dessen Büro SHP Ingenieure mit der Machbarkeitsstudie betraut ist. Bürgermeister Martin Hikel (SPD) findet das Projekt gut. „Viele Jahrzehnte lang wurde in Berlin nur durch die Windschutzscheibe geplant“, sagt er.

Für bis zu 3100 Radler täglich

Auf den Schnellwegen sollen pro Tag mindestens 2000 Radler unterwegs sein, auf einigen Abschnitten der Y-Trasse gehen die Planer von bis zu 3100 aus. Grob skizziert ist ihr Verlauf folgender: Im südlichen Teil verläuft sie auf dem Weg parallel zur Stadtautobahn zwischen Neukölln und Treptow und teilt sich dann am Britzer Hafen in zwei Arme. Der westliche führt quer durch Neukölln bis zum Südstern. Die genaue Streckenführung steht noch nicht fest, mehrere Varianten werden geprüft. Als wahrscheinlich gilt jedoch schon heute, dass die Trasse über Delfter Ufer, Rungiusstraße und entlang des Tempelhofer Feldes (Oderstraße) verlaufen wird.

Der östliche Abzweig soll dem Betriebsweg der im Bau befindlichen BAB 100 folgen und durch den Norden Treptows bis zum Görlitzer Park in Kreuzberg führen. Nach derzeitigen Prognosen wären die Radfahrer auf den beiden Y-Armen um ein Drittel schneller am Ziel als auf den heutigen Strecken und damit fixer als mit dem Auto.

Brücken gleich mitplanen

Probleme gilt es noch etliche zu lösen: Wie können Konflikte zwischen Fußgängern und Radlern vermieden werden, gerade an stark frequentierten Orten wie an der Oderstraße? Wo sind Ampel-Vorrangschaltungen für die Zweiradfahrer nötig? Wo werden Brücken gebraucht? „Brücken sind ein ganz großes Thema“, sagte Peter Bischoff.

Das größte Projekt sei hier eine Überquerung des Britzer Verbindungskanals parallel zur Autobahnbrücke. Ohne sie könnten die Radler Richtung Kreuzberg nicht dem Verlauf der neuen Stadtautobahn folgen, sondern müssten den rechts abknickenden Mauerweg bis zur Chris-Gueffroy-Allee nehmen. Das ist als mittelfristige Variante auch denkbar. „Langfristig ergibt die Gesamtstrecke der Y-Trasse aber nur mit einer neuen Brücke Sinn. So steht es auch im Koalitionsvertrag“, so Bischoff.

Mehr über die Trasse und die Infoveranstaltung unter https://bwurl.de/14bi

Am Britzer Zweigkanal gibt es eine Autobahnbrücke, für Radfahrer gibt es jedoch noch keine Querungsmöglchkeit. Sie müssen - aus dem Süden kommend - rechts abbiegen. | Foto: Schilp
Die Y-Trasse mit iden vielen untersuchten Varianten. | Foto: Schilp
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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