CDU kritisiert das Vorgehen des Bezirksamts
Ratten, Mäuse, Schaben, Motten – Großbäckerei geschlossen

Frisches Brot - oder auch nicht.  | Foto: Manfred Richter, Pixabay
  • Frisches Brot - oder auch nicht.
  • Foto: Manfred Richter, Pixabay
  • hochgeladen von Josephine Macfoy

Katastrophale hygienische Zustände führten am 4. März zur Schließung der Großbäckerei Höhn an der Neuköllnischen Allee. Die CDU wirft Bürgermeister Martin Hikel (SPD) Nachlässigkeit vor.

Wie es in dem Betrieb aussah, beschreibt die Polizei auf Facebook. „Wir versuchen es mal in sachliche Worte zu fassen: Schon beim ersten Betreten strömte den Beamten ein ekelerregender Geruch nach Ammoniak entgegen, wohl ausgehend von Mäuse- und Rattenfäkalien. Überall tummelten sich Schaben oder lagen tot auf dem Boden. Einer Beamtin lief eine Maus über die Schuhe. In anderen Bereichen gesellten sich Motten und Fliegen zu den Schaben. Ausgelegtes Gift wurde dem Schädlingsbefall offenbar nicht mehr Herr.“ Zudem seien bauliche und arbeitsschutzrechtliche Missstände festgestellt worden.

„Die Bäckerei hätte schon viel früher geschlossen werden müssen“, meint Gerrit Kringel, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung. Bereits im November habe die Lebensmittelaufsichtsbehörde wegen der Zustände Anzeige erstattet. „Dass es nun mehr als drei Monate dauerte, bis geschlossen wurde, offenbart eine besorgniserregende Nachlässigkeit des Bürgermeisters, in dessen Verantwortungsbereich der Fall fällt. Besonders fahrlässig: Der Betrieb soll auch Krankenhäuser und Seniorenheime beliefert haben“, kritisiert Kringel.

Betrieb schon länger unter Beobachtung

Die Vorwürfe will Hikel nicht auf sich sitzen lassen. Die Lebensmittelaufsicht sei allein in den letzten Monaten vier Mal in dem Betrieb gewesen. „Immer wurden Auflagen angeordnet beziehungsweise überprüft.“ Es habe vereinzelte Verbesserungen gegeben, dann hätten sich die Zustände aber massiv verschlechtert, deshalb sei es zur Schließung gekommen. „Die Vorwürfe, dass hier nicht ordentlich kontrolliert wurde, sind völlig haltlos. Ich empfehle Herrn Kringel, sich mit Fakten zu befassen statt haltlos Ängste zu verbreiten“, so der Bürgermeister.

Die CDU-Fraktion fordert indes „die Anpassung der Prüfprozesse, bessere personelle Ausstattung der Lebensmittelaufsichtsbehörde sowie die vollständige Aufklärung des Falls“. Dazu Martin Hikel: „Ich habe in diesem Jahr bereits eine zusätzliche Stelle eingerichtet, künftig werden neun statt acht Kontrolleure tätig sein.“ Rund 2500 Überprüfungen fänden jedes Jahr in Neukölln statt.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 214× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 981× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 642× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.131× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.017× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.