Bernhard Buley bringt Kindern das Theater nahe

Bernhard Buley vor der Kulisse seines aktuellen Theaterstücks. | Foto: Philipp Hartmann
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Eigentlich könnte Bernhard Buley, wie so viele in seinem Alter, längst kürzer treten. Der 79-Jährige liebt jedoch zu sehr die Bühne und das Theater. Geist und Körper bleiben so in Schwung, wie er sagt. Für die vielen Kinder, die unter seiner Anleitung Zugang zum Theater gefunden haben, ist dieses Engagement ein Glückstreffer.

Seit Jahrzehnten ist Buley ein Kreativkopf. Als Berufstänzer war er in der DDR auch Intendant des Staatlichen Tanzensembles, mit dem er Auftritte in 42 Ländern hatte. Schon damals entwickelte er nebenbei eine Handlung zu den Auftritten. Irgendwann entschied er sich, Theater zu spielen. Bis heute schreibt er alle Stücke selbst.

Anfang der 90er-Jahre wechselte Berhard Buley ins Kulturzentrum Schöneweide und gründete mehrere Theatergruppen. Unzählige Kinder und Jugendliche hat er bis heute im Ratz-Fatz an der Schnellerstraße ausgebildet. Ihnen zeigt er, wie sie ihre Sprache, Mimik und Gestik beobachten und verbessern können. Die Kinder lernen, sich zu öffnen, zu präsentieren und in komplett neue Rollen zu schlüpfen. Dabei ist Bernhard Buley trotz seiner riesigen Erfahrung manchmal selbst überrascht, welche positiven Auswirkungen das Theater auf Kinder hat. „Ich hatte hier mal einen kränklichen Jungen, der sehr undeutlich gesprochen hat. Eigentlich wollte ich ihn schon wegschicken, aber die Eltern haben mich überredet, mich weiter um ihn zu kümmern. Heute ist er festes Mitglied unserer Gruppe und hat eine tolle und selbstbewusste Ausstrahlung.“

Wichtig ist Buley vor allem, dass die Kinder Spaß haben und gern zu den Proben kommen. Seit drei Jahren nennt sich sein zehnköpfiges Team „Theatergruppe Oberspree“. Mit dabei sind Michael Seidel, der sich als Tontechniker um die Akustik der Stücke kümmert, und Irena Sauer. Sie entwickelt Ideen zu den Kostümen und das zu den Theaterstücken passende Bühnenbild. Für das aktuelle Stück „Die Töchter der Blanchéts an der Jungfernbrücke“ malte sie auf Leinen zwei Wochen lang das Hintergrundbild.

Bernhard Buley ließ sich beim Schreiben des Stücks von der Flüchtlingskrise inspirieren. Es handelt von der Einwanderung der Hugenotten in Berlin um 1700. Damit will Buley die Menschen dazu bringen, über das Thema Integration nachzudenken, das damals wie heute aktuell ist. Die Zuschauer sollen sich damit auseinandersetzen, wie sich Menschen fühlen, die wegen ihrer Herkunft verprügelt oder deren Unterkünfte in Brand gesteckt werden. Als Regisseur, der gleichzeitig mit den Kindern gemeinsam auf der Bühne steht, sorgt Buley somit auch dafür, dass die Kinder und Jugendlichen sich frühzeitig mit ernsten Themen beschäftigen. „Ich werde das so lange machen, wie ich kann, denn Kultur muss man ganz machen oder gar nicht“, sagt er.

Weitere Informationen zur Theatergruppe Oberspree finden Sie unter http://asurl.de/13mg. Die nächsten Aufführungen sind für Januar geplant.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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