Obdachlosenunterkunft bleibt im Dialog mit Anwohnern

Solche Verbotsschilder gibt es jetzt am Kaiser's-Markt. | Foto: Ralf Drescher
2Bilder
  • Solche Verbotsschilder gibt es jetzt am Kaiser's-Markt.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Niederschöneweide. Seit Juni haben an der Hartriegelstraße 128 Obdachlose im Haus Hebron eine Heimat gefunden. Der Umzug aus dem alten Gebäude in Adlershof war unproblematisch verlaufen.

Jetzt lud der Heimbetreiber zum ersten Nachbarschaftstreffen ein. Außer Sozialstadtrat Gernot Klemm, dem Leiter des Sozialamts Jens Meißner und dem berichtenden Journalisten war nur noch Gabriele Jenke von der Bürgerinitiative Oberspree der Einladung erfolgt. Letztere hatte die Ansiedlung des Obdachlosenheims von Anfang an kritisch begleitet.

Stephan Ebel, Inhaber von Haus Hebron, berichtete von mehreren Zwischenfällen, die es nach dem Umzug gegeben hatte. So musste einer Bewohnerin gekündigt werden, die im nahen Kaiser's-Supermarkt Anwohner beschimpft hatte und sich mehrfach nicht an die Hausordnung hielt. Bei einem Bewohner, der mit heruntergelassener Hose in der Nähe eines Kinderspielplatzes angetroffen wurde, was einen Polizeieinsatz auslöste, handelt es sich nicht um einen Pädophilen. Nach Aussage von Stephan Ebel war der Mann einfach hilflos und betrunken und konnte nicht mehr mit seinem Gürtel umgehen. „Wir haben ihn jetzt mit Latzhosen versorgt“, sagt Ebel dazu.

Diese und auch andere Vorfälle hat der Heimbetreiber im „Nachbarschafts-Fenster“ seiner Internetseite veröffentlicht. Und jederzeit gilt das Angebot, sofort mit Mitarbeitern zu kommen, falls Anwohner Probleme mit Heimbewohnern haben. Gabriele Jenke von der Bürgerinitiative: „Ich halte es für wichtig, vor allem auf die Spielplätze im Umfeld des Heims zu achten.“

Mit dem nahen Kaiser's-Markt gibt es bereits eine Verabredung. Dort hat Haus Hebron nach Absprache Schilder anbringen lassen, die das Sitzen und Rumlungern auf den Fenstersimsen der kleinen Kaufhalle verbieten. Einige Heimbewohner hatten das Marktumfeld zum Ärger von Passanten schon als Freiluftgaststätte für sich entdeckt.

Wie Stephan Ebel mitteilte, wird das Umfeld des Heims in den nächsten Wochen fertig gestellt. So werden ein Gartenteich und eine Pergola angelegt und das Grundstück mit einem Lattenzaun versehen. Im September soll der Bau des Bürogebäudes mit Pförtnerloge beginnen. RD

Das nächste Nachbarschaftstreffen soll es im November geben. Wer Probleme mit einem Bewohner hat, sollte sich bitte unter  01715 75 30 01 beim Heimbetreiber melden.
Solche Verbotsschilder gibt es jetzt am Kaiser's-Markt. | Foto: Ralf Drescher
Hier an der Hartriegelstraße leben 128 hilfsbedürftige Obdachlose. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

15 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 218× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 403× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.373× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.199× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.