Freundeskreis der Chronik Pankow gibt neue Broschüre zur Grabbeallee heraus

Über die Gebäude der Paul-Fracke-Siedlung erfährt man mehr in der neuen Broschüre des Freundeskreises der Chronik Pankow. | Foto: Bernd Wähner
  • Über die Gebäude der Paul-Fracke-Siedlung erfährt man mehr in der neuen Broschüre des Freundeskreises der Chronik Pankow.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Niederschönhausen. „Die Grabbeallee in Berlin Pankow – mehr als nur eine Durchgangsstraße“ heißt die neue Broschüre des Freundeskreises der Chronik Pankow. In der 50-seitigen Publikation gehen die Ortschronisten der Frage nach, was das Besondere an dieser Straße ist.

Viele nehmen sie nur als Durchgangsstraße zwischen Pankow und Niederschönhausen wahr. Bei ihren Recherchen stießen die Heimatforscher aber auf Erstaunliches. Die exakt 994 Meter lange Straße habe ursprünglich schlicht „Weg nach Schönholz“ geheißen, weiß Vereinsvorstand Heidemarie Fritzsching im Einstiegsbeitrag der Broschüre zu berichten. Als die ersten Häuser an der Allee gebaut wurden, bekam sie den Namen Lindenstraße. Im Jahre 1936 wurde sie nach dem Dichter Christian Dietrich Grabbe (1801-1836) benannt.

Der Heimatforscher Jörg Schulz beschäftigt sich in seinem Beitrag mit der Verkehrsgeschichte der Straße. Besonders interessant ist die Geschichte der Straßenbahn. Bereits 1905 fuhr dort die erste Elektrische, die der Volksmund Siemensbahn nannte. Die Linie verkehrte zwischen Mittelstraße (Nähe Friedrichstraße) über Wedding, Wollankstraße bis zum Bismarckplatz (heute Pastor-Niemöller-Platz).

Vom Stadtrand in die Innenstadt

Nach einer Verlängerung der Linie konnten die Fahrgäste ab 1922 mit der Straßenbahn sogar von Rosenthal bis nach Grunewald mit der damaligen Linie 30 fahren. 1926 kam dann noch eine zweite Linie hinzu. Mit der 199 konnte man von Nordend bis Marienfelde reisen. Im Laufe der Jahrzehnte wechselten dann aber Liniennummern und Endhaltepunkte. Heute fährt die Linie M1 von Nordend und Rosenthal durch die Grabbeallee in die Innenstadt.

Wer von Pankow kommend in die Grabbeallee einbiegt, sieht zunächst das Gebäudeensemble der Evangelischen Wohnstätten Siloah (Baujahr 1881) mit den Hausnummern 2 bis 12. Mit deren Geschichte und Engagement für Kinder und Jugendliche befasst sich Werner Mach in seinem Beitrag. Heidemarie Fritzsching recherchierte indes die Geschichte der sich anschließenden Paul-Francke-Siedlung, die nach Plänen des Architekten Paul Mebes entstand. Dieser entwarf eine Wohnanlage mit 27 Hauseinheiten und 174 Wohnungen. 1909 wurde sie fertiggestellt. BW

Die reich mit historischen Fotos und einigen aktuellen Aufnahmen illustrierte neue Publikation zur Grabbeallee ist für 4,50 Euro im Brosehaus in der Dietzgenstraße 42 erhältlich. Dort können sich Interessierte auch gleich eine Ausstellung zu dieser Straße ansehen. Sie ist bis zum 31. März sonntags und mittwochs von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen auf freundeskreisderchronikpankow.wordpress.com.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

83 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 170× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 145× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 213× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 596× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.