Seit 30 Jahren engagiert sich Jürgen Schulz für Familien

Jürgen Schulz engagiert sich seit 30 Jahren für Familien mit einem schwer oder unheilbar kranken Kind. | Foto: BW
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Niederschönhausen. Auf 30 Jahre Engagement für Familien mit einem krebskranken Kind kann dieser Tage Jürgen Schulz zurückblicken.

Der Anlass für sein Engagement war ein Schicksalsschlag. 1982 starb sein Sohn Björn kurz vor seinem achten Geburtstag. Drei Jahre lang hatte die Familie gemeinsam mit dem kleinen Jungen gekämpft. Diese Jahre haben Jürgen Schulz und seine Frau Barbara eng zusammengeschweißt. "Wir erlebten, wie es Familien in dieser existenziellen Situation zwischen Klinik und Zuhause geht, wie man glaubt, am Ende seiner Kräfte zu sein", erinnert sich Jürgen Schulz. "In dieser schweren Zeit stand uns die Seelsorgerin Rosemarie Fuchs zur Seite." Diese animierte das Paar, sich für andere Familien mit einem krebskranken Kind einzusetzen. 1983 gründeten Jürgen und Barbara Schulz gemeinsam mit anderen betroffenen Eltern den Verein "Kinderhilfe - Hilfe für leukämie- und tumorkranke Kinder Berlin". Dass er sich einmal so für andere Menschen engagieren würde, war für Jürgen Schulz zunächst nicht absehbar. Der Betriebswirt war viele Jahre für IBM in Deutschland im Vertrieb und Marketing sowie als selbstständiger Unternehmensberater tätig. Nun begann er, sich auf einem ganz anderen Gebiet mit aller Kraft zu engagieren. Der vom Ehepaar Schulz gegründete Verein ermöglichte unter anderem den Aufbau einer Tagesklinik für krebskranke Kinder, Wohnungen für eine kostenlose Übernachtung von Eltern in der Nähe des Krankenhauses, einen Nothilfefonds, Nachsorgeangebote, Kontakt- und Beratungsstellen und vieles mehr.

Die große Resonanz machte es notwendig, das Aufgabenfeld zu erweitern. Deshalb wurde 1996 die Björn-Schulz-Stiftung gegründet. "Von Anfang an haben wir auch immer Familien intensiv begleitet, deren Kinder keine Aussicht auf Heilung hatten", erklärt Jürgen Schulz. 1997 eröffnete die Stiftung deshalb den ersten ambulanten Kinderhospizdienst in Deutschland. Mehr als 200 ausgebildete ehrenamtliche Helfer stehen den betroffenen Familien heute kostenlos zur Seite. Ein weiterer Meilenstein: In der Wilhelm-Wolff-Straße 38 eröffnete die Stiftung vor zehn Jahren das erste Berliner Kinderhospiz "Sonnenhof". Im vergangenen Jahr konnte die Stiftung das Hospiz noch um einen Anbau erweitern. Zu den bisherigen zwölf Zimmern kamen vier weitere hinzu. Des Weiteren entstanden ein Spielzimmer und Therapieräume.

"Alles war bisher und wird in Zukunft nur mit Hilfe von Spenden möglich sein. Ich danke von ganzem Herzen allen Menschen, die unsere Arbeit unterstützen, und wünsche mir sehr, dass sie uns weiter dabei helfen, diesen Familien helfen zu können", sagt der inzwischen 73-Jährige. Nicht nur der intensive Kontakt zu den Familien, die im Hospiz betreut werden, sondern auch sein enormes bundesweites Engagement für die Kinderhospiz-Bewegung machten Jürgen Schulz in den vergangenen Jahren deutschlandweit bekannt. Für sein Engagement wurde er bereits mit dem Bundesverdienstkreuz und mit einem Engagement-Bambi ausgezeichnet.

Weitere Infos gibt es auf www.bjoern-schulz-stiftung.de.
Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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