Ausflug in die Natur und das Mittelalter
Das Freilichtmuseum Düppel ist ein lohnendes Ziel nicht nur in den Sommerferien
Spannende Angebote rund um das mittelalterliche Leben und die Natur – all das gibt es im Museumsdorf Düppel zu erleben. Das Freilichtmuseum befindet sich am südlichen Stadtrand, unmittelbar an der Grenze zu Kleinmachnow und mitten im Landschaftsschutzgebiet am Krummen Fenn. Neben Veranstaltungen und Themenwochen werden auch Führungen und Workshops für die ganze Familie angeboten.
Wer einen Ausflug ins Grüne mit einem Exkurs in die Geschichte verbinden möchte, sollte einen Besuch des Museumsdorfs Düppel ins Sommerferien-Programm aufnehmen. Raus ins Grüne geht es beispielsweise mit der S1 bis Mexikoplatz, dann weiter mit dem 118er Bus vom Mexikoplatz bis Clauertstraße. Von der Haltestelle ist es noch ein Fußweg von zirka 850 Metern. Natürlich kann man auch nach Düppel radeln. Zum Beispiel von Zehlendorf Mitte aus parallel zur B1 auf der Königstraße entlang.
Am Freilichtmuseum angekommen, können sich Kinder und Erwachsene auf eine Entdeckungsreise in das Leben, die Landschaft und die ländliche Kultur des Mittelalters begeben. Vor acht Jahrhunderten siedelte im heutigen Landschaftsschutzgebiet am Krummen Fenn die Landbevölkerung. In der rekonstruierten Dorfanlage ist deren Alltag in dem Dorf aus dem 12. Jahrhundert zu erleben. Ab den 1960er‑Jahren wurden die Reste des Dorfes ausgegraben und am historischen Ort entstand auf rund acht Hektar das Museumsdorf Düppel. Häuser, Speicher und Werkstätten wurden detailgetreu nachgebaut.
Die Mitglieder des Förderkreises haben sich im Laufe der Jahrzehnte Wissen über Werkzeuge und Handwerkstechniken des Mittelalters erarbeitet und erhielten damit neue Erkenntnisse über Wollverarbeitung und mittelalterliche Kleidung, Landwirtschaft, Tierzucht und Gartenbau, Töpferei, Holzbearbeitung und Hausbau. Selbst bei Schmiede, Holzteer und Pech konnten die Mitglieder alte Techniken wiederbeleben. An vielen Stellen auf dem Gelände wird den Besuchern Einblick in das mittelalterliche Leben gewährt und überall begegnen ihnen Menschen in mittelalterlichen Gewändern.
Zum Außenbereich des Museumsdorfes Düppel gehören auch Ackerflächen, die nach dem mittelalterlichen Prinzip der Dreifelderwirtschaft bewirtschaftet werden. Wintergetreide, Sommergetreide und Brache werden im Wechsel auf drei nebeneinanderliegenden Feldern angelegt. Seit diesem Frühjahr wird auch Hanf angebaut. Wohlgemerkt handelt es sich dabei um Textilhanf, der schon in der mittelalterlichen Siedlung angebaut wurde. Der Nutzhanf war genauso wichtig wie der Roggen und wurde unter anderem zur Herstellung von Kleidung und Seilen verwendet. Wie genau Hanf in der Zeit um das 12. Jahrhundert angebaut und verarbeitet wurde, soll hier in den kommenden Jahren erforscht werden.
Auch alte Nutztierrassen gibt es im Museumsdorf. Darunter sind Ochsen und die vom Aussterben bedrohte Schafrasse „Skudden“. Neu im Dorf sind die Themeninseln „Biene“ und „Biodiversität“. Hier können Groß und Klein die Welt der Bienen und der Biodiversität auf spielerische Weise erkunden.
Am archäologischen Grabungsfeld im Dorfkern erklärt ein Livespeaker, wie die mittelalterliche Siedlung am Krummen Fenn entdeckt wurde und was die Funde über den Alltag der einstigen Bevölkerung verraten. Täglich um 12.30 und um 14.30 Uhr gibt es kostenlose Führungen über das Gelände. Hier wird vermittelt, wie alles zusammenhängt: Die Funde im Boden, die Pflanzen auf den Feldern und die Hütten hinter der Palisade. In der Grapenschänke kann man sich nach einem erlebnisreichen Tag voller Entdeckungen und Abenteuer stärken und erfrischen.
Das Museumsdorf Düppel, Clauertstraße 11, hat in den Sommerferien täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Letzter Einlass ist um 17 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt drei Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.
Weitere Infos zu Tickets, Preisen, Hygienemaßnahmen und dem aktuellen Ferienprogramm auf www.stadtmuseum.de/aktuelles/sommer-im-freilichtmuseum.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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