Havelchaussee: Stadtrat lehnt CDU-Vorstoß ab

Die CDU möchte zusätzliche Parkflächen an der Havelchaussee schaffen. | Foto: M. Schmidt
  • Die CDU möchte zusätzliche Parkflächen an der Havelchaussee schaffen.
  • Foto: M. Schmidt
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Nikolassee. Die CDU möchte an der Havelchaussee weitere Parkflächen ausweisen. Besonders an Sommertagen sei die Allee völlig zugeparkt. Die Kosten für neue Parkplätze sollen durch Gebühren wieder erwirtschaftet werden.

Die Christdemokraten wollen durch ein Zusatzangebot an Parkflächen das "Chaos" an der gut zehn Kilometer langen Verbindungsstraße zwischen Nikolassee und Spandau beenden. "Um den Parkdruck zu verringern und die Naherholung der Bevölkerung zu unterstützen, sollen zusätzliche Parkplätze entstehen", sagt CDU-Fraktionsvizechef David Eckel. Die Benutzung könnte kostenpflichtig sein. Ein Waldparkplatz oder Feldweg genüge schon.Bislang seien die Plätze zum Abstellen von Kraftwagen besonders zur warmen Jahreszeit rasch voll. "Die Parker stehen in zweiter, dritter Reihe, drängeln sich auf den wenigen Parkplätzen oder finden keine." Bei schönem Wetter sei diese Lage vorhersehbar. Eckel: "Wir haben die Verantwortung, den Menschen innerstädtische Freizeit- und Erholungsqualität zu bieten, und das ist nicht gewährleistet, wenn nicht jeder dort hinkommt."

Die Möglichkeit, mit dem BVG-Bus 218 oder mit dem Rad dorthin zu kommen, sieht Eckel kritisch. Der Bus sei oft überfüllt. "Die Menschen sollen selbst entscheiden, wie sie dort hinkommen, wir können sie nicht durch Verbote erziehen."

Autofahrer begrüßen natürlich den Vorstoß der CDU. Der Parkplatzmangel sei vor allem im Hochsommer entsetzlich, klagt eine etwa 60-jährige Citroen-Fahrerin. Eine gleichzeitige Gebührenpflicht indes lehnen die meisten ab. "Man muss frühmorgens kommen, sonst kriegt man keinen Parkplatz", meint Bettina Meyer-Johann aus Kreuzberg, die mit Freunden an die Havel gekommen ist. Zwar ist sie auch für weitere Parkplätze - aber ohne Extra-Kosten. "Das wäre wieder unsozial", sagt sie. Christina Boettcher aus Schöneberg, die am Strand sitzt, möchte dagegen das Havelufer geschützt sehen. "Man kommt hier sehr gut hin, auch mit der S-Bahn oder BVG, nicht unbedingt mit dem Auto."

Der zuständige Verkehrsstadtrat Michael Karnetzki (SPD) teilt ihre Meinung und äußert sich skeptisch über den CDU-Antrag. "Wir könnten dort keine Parkplätze anlegen, weil die Flächen den Berliner Forsten gehören", sagt der SPD-Politiker. Zudem sei "Parkraumbewirtschaftung ein Instrument der Verkehrslenkung und nicht um Einnahmen zu erzielen." Jeder neue Parkplatz sei hinterher auch zu kontrollieren.

Grundsätzlich gibt der Vize-Bürgermeister zu bedenken: "Noch mehr Pkw im Wald würde zu Konflikten mit anderen Verkehrsteilnehmern führen. Die Havelchaussee wird von vielen Radfahrern benutzt", sagt Karnetzki: "Ich plädiere dafür, den Radverkehr und die Buslinie zu stärken."

Martinus Schmidt / mst
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet jetzt auch bei Ihnen

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Reinickendorf
  • 06.12.24
  • 645× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 734× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 411× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 27.11.24
  • 859× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.799× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.