Anlieger gegen Wohnungsbau: Initiatoren brauchen mindestens 1000 Unterschriften

Die denkmalgeschützten Industriebauten würden hinter hochpreisigen Wohnungen mit Spreeblick verschwinden. | Foto: Ralf Drescher
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<span class="docTextLocation">Oberschöneweide. </span>Der Bebauungsplan 9-58 Rathenau-Hallen sorgt derzeit für Aufregung. Seit der Eigentümer durchblicken ließ, dass im großen Umfang Wohnungen geplant sind, regt sich Widerstand.

Anlieger wollen mit einem Einwohnerantrag den Bezirk zur Ablehnung der Pläne zwingen. Kurz vor der Sommerpause hatte die Toruro GmbH ihren Entwurf im BVV-Ausschuss für Stadtplanung und Tiefbau vorgestellt (Berliner Woche berichtete). Die Forderung, auf dem 100 000 Quadratmeter großen Areal des früheren Transformatorenwerks Oberspree rund 38 000 Quadratmeter für Wohnungen und ein Hotel zu nutzen, war schon damals auf wenig Gegenliebe gestoßen. Denn die Wohnungen im höherpreisigen Segment würden den Mietspiegel nach oben verändern und durch ihre Lage am Spreeufer den Blick auf die denkmalgeschützten Industriebauten einschränken.

„Berlin braucht innerstädtische Gewerbeflächen. Die Menschen müssen hier nicht nur wohnen, sondern auch arbeiten können. Die Arbeitsplätze auf dem Industrieareal dürfen nicht durch Wohnungen verdrängt werden“, sagt Christin Fischer vom Unternehmerkreis Schöneweide und im Hauptberuf Direktorin des NH Hotel Berlin-Treptow.

Ortsansässigen Künstlern machen vor allem Nutzungsänderungen als Folgen der geplanten Sanierung Sorge. In mehreren Atelierhäusern haben zahlreiche Künstler ihre Arbeitsräume. „Viele würden verdrängt werden“, ist sich Künstlerin Lisa Vanovich sicher.

Die Frauen haben gemeinsam mit Pastor Joachim Georg von der Evangelisch-Methodistischen Kirche Oberschöneweide nun einen Einwohnerantrag auf den Weg gebracht. Darin werden die Bezirksverordneten aufgefordert, Pläne für Wohnungsbau am Standort Transformatorenwerk Oberspree nicht weiter zu verfolgen. Außerdem soll der Bestand der Firmen mit insgesamt 700 Mitarbeitern dort gesichert werden.

Damit der Einwohnerantrag Erfolg hat, werden 1000 Unterschriften gebraucht. Unterschreiben darf, wer mindestens 16 Jahre alt ist und in Treptow-Köpenick seinen Wohnsitz hat. Listen liegen unter anderem im Industriesalon an der Reinbeckstraße 9 aus.

Die denkmalgeschützten Industriebauten würden hinter hochpreisigen Wohnungen mit Spreeblick verschwinden. | Foto: Ralf Drescher
Die Initiatoren des Einwohnerantrags: Christin Fischer, Joachim Georg und Lisa Vanovich. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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