Ausstellung in Galerie und Kirche
Hans-Jörg Dürr zeigt seine Werke

Hans-Jörg Dürr in seinem Schöneweider Atelier im früheren Transformatorenwerk. | Foto: Ralf Drescher
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Die Galerie Schöne Weide hat etwas verspätet ihre Sommerpause beendet. Ab 1. November sind dort Werke von Hans-Jörg Dürr (71) zu sehen.

Dürr stammt aus Erlangen, hat Werbegrafiker gelernt, wollte aber immer künstlerisch arbeiten. „Ich wollte aber nicht an einer Kunstakademie studieren und habe deshalb mit Partnern in Nürnberg selbst eine Schule gegründet. Wir haben Mitte der 80er-Jahre Vorkurse und Mappenkurse für angehende Kunststudenten angeboten“, erzählt Hans-Jörg Dürr. Nach vielen Jahren in Frankreich zog es ihn 2016 nach Berlin. Momentan hat er einen Arbeitsraum im Atelierhaus 79 auf dem früheren TRO-Gelände an der Wilhelminenhofstraße.

Hier lernte er vor einiger Zeit den Galeristen Michael Fritsch kennen, der im Januar 2018 seine Galerie eröffnet hat und dort überwiegend örtliche Künstler präsentiert. Für die Ausstellung „Über alles“ hat Dürr Werke ausgesucht, die seit 1988 in Mischtechniken entstanden. Er benutzt neben Tusche auch Aquarellfarben und Malkreiden. Dürr zeigt dort auch Werke, die er als „Tagebücher“ bezeichnet, wo er Ideen, Anmerkungen und Stimmungen festgehalten hat. Im Untergeschoss der Galerie werden seine „Konstellationen“ zu sehen sein, Bilder, in denen Sternzeichen mit fluoreszierender Farbe eingearbeitet sind. Die werden nur sichtbar, wenn das Raumlicht kurz ausgeschaltet wird.

Fast parallel dazu wird es eine zweite Ausstellung (ab 8. November) in der Christuskirche an der Firlstraße geben. Hier ist „Übers Wasser“ das Thema, und die Flüchtlingsströme über das Mittelmeer haben damit durchaus zu tun. So präsentiert Dürr eine Art Guckkasten mit Fotos von Flüchtlingen. Die sind hinter Strukturglas versteckt. „So wie viele von uns die Fluchtgründe dieser Menschen nicht sehen wollen“, sagt Hans-Jörg Dürr. „Übers Wasser kommen Gäste, Fremde, Feinde, Freunde. Manchmal wissen wir das nicht so genau. Erst die Begegnung schafft Klarheit“, sagt dazu Galerist Michael Fritsch.

Fritsch, im Schöneweider Kiez aufgewachsen und dort immer noch zu Hause, arbeitet als Neurochirurg am Klinikum in Neubrandenburg und hat ein Faible für Kunst. Er selbst fotografiert. Eröffnung von „Über alles“ ist am 1. November 19 Uhr in der Galerie Schöne Weide, Wilhelminenhofstraße 48a. Geöffnet ist bis 7. Dezember Donnerstag bis Sonnabend 12 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt. „Über Wasser“ in der Christuskirche, Firlstraße 16, ist vom 8. bis 22. November zu sehen, Öffnungszeiten stehen noch nicht fest.

Infos zum Künstler: www.hans-jorg-durr.eu

Hans-Jörg Dürr in seinem Schöneweider Atelier im früheren Transformatorenwerk. | Foto: Ralf Drescher
Hans-Jörg Dürr mit einem seiner Selbstporträts. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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