Schwedisches Lebensgefühl im Kiez
Stardesigner Lars Wallin und 30 bekannte Marken aus dem Norden stellen aus
In Schweden ist Lars Wallin bekannt wie ein bunter Hund. Seit 30 Jahren arbeitet er in seinem Atelier in Stockholm. Der Modedesigner kleidet diverse Persönlichkeiten des Königshauses und Prominente ein. Noch weitgehend unbekannt ist Wallin dagegen in Deutschland. Das könnte sich jetzt ändern.
Noch bis zum 3. Oktober gewährt er mit einer Ausstellung in den Rathenau-Hallen, Wilhelminenhofstraße 83-85, Einblicke in seine Arbeit.
„Wenn es in Schweden um Mode geht, um die ganz große Mode, dann denkt man zuerst an Lars Wallin. Sein Name fällt, wenn darüber spekuliert wird, was für Kleider Königin Silvia und Kronprinzessin Victoria aus Anlass der Nobelpreisverleihung tragen werden, von wem das Kleid der Moderatorin des European Song Contests stammt oder wenn zum Tode Karl Lagerfelds im Morgenmagazin des schwedischen Fernsehens gesprochen wird“, erklären die Kuratoren Saskia Lubnow und Karl von der Ahé. Der 56-Jährige stehe allerdings eher für Minimalismus als für bombastische Kreationen. Ausgebildet wurde er an der renommierten Modeschule „Beckmans“ in der schwedischen Hauptstadt. Dort eröffnete er 1991 sein eigenes Couture-Atelier. Vier Jahre später erhielt er den wichtigsten schwedischen Modepreis „Guldknappen“ (Goldknopf) verliehen. Er entwarf unter anderem auch die Kostüme für die Komische Oper in Stockholm. In der Ausstellung werden sein Leben und sein Werk beleuchtet. Erstmalig sind 60 seiner Kreationen außerhalb seines Heimatlandes zu sehen.
Darüber hinaus erwartet die Besucher mit „Swedish Brands“ noch eine weitere Schau. Hierbei werden in fünf Clustern mehr als 30 bekannte schwedische Marken präsentiert.
Es geht um E-Mobilität, Mode und Accessoires, Neues Wohnen, Interieur-Design und die Logistik der Zukunft. Mit dabei ist zum Beispiel das Unternehmen Polestar, eine Eigenmarke für Hybrid- und Elektroautos der Automobilhersteller Volvo und Geely mit Sitz in Göteborg. Polestar bietet vor Ort kostenlose Fahrten mit einem E-Auto an. Ausprobiert werden können auch die E-Motorräder des Herstellers Cake. Außerdem vertreten sind IKEA, der Hersteller von Büromöbeln Kinnarps, die Tiny Houses von Attefallshus, die ticketlose Park-App Parkster, der seit Jahrzehnten in Deutschland aktive Bauentwickler Bonava und viele weitere Marken. „Wir versuchen, ein bisschen das Lebensgefühl von Schweden zu zeigen“, sagt Saskia Lubnow. Dazu gehöre auch, täglich schwedische Filme im Kino vor Ort vorzuführen.
„Wir freuen uns sehr, dass Oberschöneweide als Standort für die große Ausstellung mit schwedischem Design ausgewählt wurde. Oberschöneweide blickt auf eine traditionsreiche Industrie- und Handwerksgeschichte zurück. In diese Tradition passt sich diese Ausstellung in idealer Weise ein“, sagt Bürgermeister Oliver Igel (SPD). Als Kooperationspartner für die Ausstellung wurde die Schwedische Botschaft gewonnen. „Wir sehen hier eine Chance, Schweden mit seiner Kultur, Wirtschaft und seinem Tourismus im Herzen der deutschen Hauptstadt in den Fokus zu rücken“, erklärt Per Thöresson. Der Botschafter hofft darauf, dass teilnehmenden Unternehmen durch die Ausstellung ein Schritt hin zum deutschen Markt ermöglicht wird.
Geöffnet ist die Ausstellung „Lars Wallin & Swedish Brands“ auf fast 2000 Quadratmetern täglich von 11 bis 18 Uhr, außer montags. Der Eintritt ist frei. Eingelassen werden nur Geimpfte, Genesene oder Getestete. Für manche Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellungen wird eine Anmeldung empfohlen.
Alle weiteren Informationen gibt es auf dreamrealizer.de/LWSB.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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