Theaterleute verarbeiten Industriegeschichte

Regisseur Jörg Steinberg vor Ort. | Foto: Ralf Drescher
3Bilder
  • Regisseur Jörg Steinberg vor Ort.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Oberschöneweide. Eine 100 Jahre alte Fabrikhalle, Kulissen aus Euro-Paletten und ein Team von jungen Schauspielern. Dass sind die Zutaten für das Theaterstück "The working dead".

Damit auch nicht der englischen Sprache mächtige Theaterfans auf ihre Kosten kommen, trägt das Stück den Untertitel "Ein hartes Stück Arbeit". Es spielt da, wo es aufgeführt wird, in einem früheren Industriegebiet aus Kaiserzeit und DDR, dem nach 1990 jedoch die Industrie verloren ging. Die Protagonisten sind die Kinder und Enkel der früheren Ingenieure und Arbeiter, die die leerstehenden Backsteinhallen von Transformatorenwerk und anderen Betrieben für sich entdeckt haben. Es geht um Solidarität, um Perspektiven, Beruf und Berufung. So wünscht sich Jenny (Banafshe Hourmazdi) Freundschaft und Bindung, während Finn (Franz Lenski) von einer Ausbildung zum Sprengmeister träumt, damit er die alten Werkhallen endlich in die Luft jagen kann. Die Jugendlichen müssen nicht nur den Enttäuschungen und dem Stolz der älteren Generation trotzen, sondern auch beweisen, dass sie miteinander etwas Neues, für sie Passendes aufbauen können.

"The working dead" ist Teil einer Trilogie, deren Stücke neben Oberschöneweide auch am früheren Industriestandort Halle/Saale und in Dortmund mitten im Kohlenpott spielen. Allen drei Stücken, die später auch an den jeweils anderen Standorten zu sehen sein sollen, sind die durch gesellschaftliche Veränderungen entstandenen Brüche als Inhalt gemeinsam. Über ein Jahr lang begaben sich das Theater Strahl, das Kinder- und Jugendtheater Dortmund und das Thalia Theater Halle auf gemeinsame Spurensuche zu den Themen Arbeit, Industrie, Beruf und Berufung. In gegenseitigem Austausch und in enger Zusammenarbeit wurden drei unterschiedliche, aber thematisch verwandte Theaterstücke entwickelt und inszeniert.

Regisseur der Berliner Aufführung ist übrigens Jörg Steinberg, der im Bezirk bereits mit seinem Theaterstück "Und niemals vergessen - Eisern Union!" Erfolge gefeiert hat.

"The working dead" ist am 20. Mai 11 Uhr, am 21. Mai 11 und 18 Uhr, am 22. Mai 11 Uhr und zu weiteren Terminen in der Industriehalle KAOS, Wilhelminenhofstraße 92 (Nähe Einmündung Siemensstraße) zu sehen. Tickets zu 16, ermäßigt zehn Euro, für Schüler 7,50 Euro gibt es an der Tageskasse vor Ort oder unter 69 59 92 22 oder über die Internetseite www.theater-strahl.de. Dort finden sich auch weitere Vorstellungen und Angebote. Zum Beispiel bietet die Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit im Anschluss an den Theaterbesuch Gesprächsrunden an. Das Stück schafft Gesprächsanlässe, um gemeinsam mit den Berufsberatern Bezüge zur eigenen Berufsorientierung herzustellen.

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 190× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 962× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 620× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.113× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.000× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.