Regionalmanagement Schöneweide plant die Verlängerung
An der Pinnwand im Büro des Managers hängen zahlreiche Zeitungsbeiträge, auch aus der Berliner Woche. "Kiki und der Aufschwung" (über den Club Kiki Blofeld), "Kunst entsteht bei 1200 Grad" (über eine Gießerei) und "Aufbruchstimmung dank Bryan Adams" sind nur einige der Schlagzeilen. "Die Artikel betreffen mehrere Ansiedlungen, bei denen das Regionalmanagement mit an der Wiege des Erfolgs stand und Grundstücke vermittelt, Kontakt zu Eigentümern hergestellt sowie die Zusammenarbeit mit örtlichen Entscheidern vermittelt hat", erzählt Regionalmanager Niemeyer. "Gerade diese drei Ansiedlungen haben ein beachtliches Medienecho hervorgerufen."
Dabei ist das Alltagsgeschäft des Managers und seiner drei Mitarbeiter wenig spektakulär. Er nennt dafür mehrere Säulen der Arbeit, mit denen die Standortentwicklung gefördert werden soll. Das geht von der klassischen Unternehmensansiedlung über die Stadtteilentwicklung und die Öffentlichkeitsarbeit bis zur Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft. Gemeinsam mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) soll in Kürze eine Innovationswerkstatt gegründet werden.
Eine Baustelle kann Thomas Niemeyer schon allein wegen derer Lage nicht aus dem Blick lassen. Vom Büro aus sieht er auf die riesige Halle des früheren Farbbildröhrenwerks, in der erst das WF und später Samsung Bildröhren hergestellt hat. Seit der Produktionseinstellung 2005 stehen Teile des Werks leer, im historischen Peter-Behrens-Bau mit dem Turm sind Teile der HTW und Firmen untergebracht. "Es gibt dort Pläne des Eigentümers für einen privaten Technologiepark, dieser Planungsprozess ist jedoch noch nicht abgeschlossen", erzählt Thomas Niemeyer.
Ende August wäre für das Regionalmanagement eigentlich Schluss. Finanziert wurde das 150 000-Euro-Projekt für drei Jahre durch mehrere örtliche Firmen, die von der damaligen Bürgerplattform Organizing Schöneweide eingeworben worden waren. Jetzt soll das Regionalmanagement weitere drei Jahre für den Standort arbeiten. Der Bezirk hat bereits 30 000 Euro zur Kofinanzierung zugesagt. Für den Rest des Etats sollen wieder örtliche Unternehmer aufkommen. "Wir sind deshalb mit mehreren Firmen im Gespräch", verrät Thomas Niemeyer.
Einige Projekte hat er bereits für die nächsten Jahre ausgemacht. So sollen die restlichen Grundstücke aus Landesbesitz an den Investor gebracht, das Grundstück des früheren Werks für Fernsehelektronik entwickelt und die Wilhelminenhofstraße über eine Brücke mit dem Spreeufer in Niederschöneweide verbunden werden. "Wir unterstützen den Bezirk gerade bei der Antragstellung für den Brückenbau", sagt Thomas Niemeyer. Weitere Punkte, die der Regionalmanager unbedingt bearbeiten will, sind eine Verstärkung der Straßenbahnlinien und die Einrichtung eines durchgehenden Uferwegs.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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