Union setzt jetzt auf einen Schweizer
Trainer Urs Fischer erhielt einen Vertrag bis 2020

Mit Urs Fischer soll es nach Platz acht in der Vorsaison wieder nach oben gehen.  | Foto: Matthias Koch
  • Mit Urs Fischer soll es nach Platz acht in der Vorsaison wieder nach oben gehen.
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Der 1. FC Union hat einen neuer Chefcoach gefunden. Urs Fischer ist Schweizer und machte sich bislang vor allem als Übungsleiter des FC Basel einen Namen.

Beim Zweitligisten 1. FC Union wird in der kommenden Saison ab und an Schwyzerdütsch gesprochen. Zumindest kommt der neue Trainer der Köpenicker aus der Schweiz. Sein Name ist Urs Fischer. Er tritt die Nachfolge von André Hofschneider an. „Ich freue mich wirklich auf diese Herausforderung. Es war schon immer mein Wunsch, über die Schweizer Grenzen hinaus eine Mannschaft zu trainieren“, erklärt Fischer.

Der 52-Jährige, der einen Zwei-Jahres-Vertrag erhielt, war vorher in Deutschland sicher nur Insidern bekannt. In der Schweiz ist Fischer jedoch eine Institution. Der frühere Verteidiger wirkte als Kicker für den FC Zürich (1984 bis 1987 sowie 1995 bis 2003) und den FC St. Gallen (1987 bis 1995) in 545 Erstligapartien seines Heimatlandes mit. Dabei gelangen ihm 15 Treffer. Er brachte es auf vier Länderspiele.

Seine Trainerkarriere begann Fischer beim FC Zürich im Nachwuchsbereich. Nach zwischenzeitlichen Phasen als Co- und Interimstrainer der Züricher Profis wurde er 2010 Chefcoach. 2010/11 erreichte die Mannschaft unter Fischer den zweiten Rang in der Meisterschaft. Nach seiner Entlassung im März 2012 arbeitete Fischer zwei Jahre lang beim FC Thun. Seine erfolgreichste Trainerphase erlebte der zweifache Familienvater beim Züricher Erzrivalen FC Basel. 2016/17 feierte er auf Anhieb die Meisterschaft, 2016/17 mit der Titelverteidigung und dem Pokalsieg gar das Double. Dennoch gingen der Schweizer Abonnementsmeister der Neuzeit und Fischer ab Sommer 2017 getrennte Wege. „Es kam eine neue Führung, die einen neuen Trainer wollte“, erklärte Fischer seine ungewöhnliche Ausbootung.

Während Basel nach zuvor acht Meisterschaften in Serie nun mit 15 Zählern Rückstand hinter Young Boys Bern „nur“ Zweiter wurde, nutze Fischer das Jahr der Arbeitslosigkeit für Städtereisen mit seiner Frau und Hospitationen wie bei Borussia Mönchengladbach. Den Weg in die deutsche Zweitklassigkeit empfindet er nicht als Rückschritt.

Sich selbst bezeichnet Urs Fischer als „korrekt, konsequent, ambitioniert, aber auch irgendwo bescheiden“. Ein konkretes Saisonziel wollte er nicht nennen. Den Blick in Richtung obere Tabellenregionen hat der Eidgenosse aber schon. „Die Voraussetzungen sind fantastisch. Das betrifft die Infrastruktur und die Leute, die ich kennenlernen durfte“, meinte Fischer. „Es wird alles unternommen, das man erfolgreich Fußball spielen kann. Es ist aber klar, dass wir ein Wörtchen mitreden wollen, wieso nicht schon in der kommenden Saison.“

Auf bisherige Stammkräfte wie Stürmer Steven Skrzybski (Schalke 04) und Abwehrchef Toni Leistner (noch unbekannt) wird Fischer verzichten müssen. In den kommenden Wochen werden aber noch einige Neuzugänge erwartet. Die Union-Fußballer haben bis zum 25. Juni Urlaub. Dann müssen sie zu den medizinischen Voruntersuchungen in der Charité antreten. In der Sommervorbereitung sind in Bad Saarow (27. bis 30. Juni) und Klosterpforte in Nordrhein-Westfalen (8. bis 18. Juli) zwei Trainingslager geplant. Testspiele werden bespielweise bei der Saisoneröffnung gegen den FC Carl Zeiss Jena (1. Juli, 14 Uhr Alte Försterei und bei den Queens Park Rangers (28. Juli, 14.30 Uhr Loftus Road in London) bestritten. Die Zweitliga-Saison beginnt am ersten August-Wochenende.

Autor:

Matthias Koch aus Köpenick

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