Architektonisches Kleinod: Das Ballhaus Pankow im Wandel der Zeit

Das Ballhaus Pankow liegt etwas versteckt hinter neu gebauten Häusern. | Foto: Bernd Wähner
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  • Das Ballhaus Pankow liegt etwas versteckt hinter neu gebauten Häusern.
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Das Ballhaus Pankow ist eines der architektonisch reizvollsten Gebäude-Ensemble im Bezirk. Für viele ist das Ballhaus aber eher eine bauhistorische Zufallsbekanntschaft.

Der Gebäudekomplex an der Grabbeallee 51-53 ist in kaum einem Reiseführer verzeichnet, und auch etlichen Einheimischen ist er nicht richtig bekannt. Etwas versteckt steht das Ballhaus in der zweiten Reihe eines Eckgrundstücks. Man braucht schon eine gewisse Neugier, um es überhaupt zu finden. Dabei ist das, was Unkundigen meist nur zufällig in den Blick gerät, eines der schönsten noch erhaltenen alten Gebäude in Pankow.

Leider ist über die Geschichte des Hauses nicht viel bekannt, denn alle Bauakten gingen im Zweiten Weltkrieg verloren. Gegründet wurde das Etablissement, so viel ist noch zu erfahren, vom Unternehmer August Lehder im Jahre 1880.

Lehder ließ auf dem Grundstück, das damals an der Lindenstraße/Ecke Kaiserin-Augusta-Straße lag, Gasträume, einen kleinen Saal und ein Wohngelass errichten. Er nannte das ganze einfach „Schloss Schönhausen“, obwohl der Name eigentlich schon vergeben war.

Die Geschäfte liefen so gut, dass Lehder die Bebauung 1892 um einen großen Saal, weitere Nebengebäude und neue Hallen erweitern ließ. So konnte hier eine große Zahl von Gästen, auch bei schlechtem Wetter, bewirtet werden. Es konnten außerdem Bälle und Theateraufführungen stattfinden. Errichtet wurde der gesamte Komplex im englischen Landhausstil.

Das Gebäudeensemble überstand die beiden Weltkriege relativ unbeschadet. Allerdings wurden es zu DDR-Zeiten unter anderem als Produktionsstandort für Kochtöpfe, von einer Schlosserei sowie zuletzt als Lager von einem Betrieb genutzt. In dieser Zeit nahm die Gebäudesubstanz immer mehr Schaden.

In der Wendezeit geriet die Immobilie in die Verwaltung der Treuhandanstalt. Von der erwarb es eine Berliner Immobilienfirma. Diese ließ das Ballhaus von 1993 bis 95 sanieren und auf dem Grundstück Wohnungen bauen.

Seit seiner Restaurierung wurde das Ballhaus dann leider nur sporadisch für Veranstaltungen genutzt. Inzwischen befindet sich die Immobilie im Eigentum der Ballhaus Pankow Liegenschaften GmbH und wird für größere Veranstaltungen vermietet. Mehr dazu ist im Internet unter http://www.ballhauspankow.de zu erfahren.

Wer Detaillierteres über die Architektur wissen möchte, kann in einem Architekturführer des Stadtwandel Verlages mehr erfahren. Dieser ist für 2,50 Euro im Buchhandel erhältlich.

Das Ballhaus Pankow liegt etwas versteckt hinter neu gebauten Häusern. | Foto: Bernd Wähner
Errichtet wurde es im englischen Landhausstil: Das Ballhaus Pankow. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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