Mischung aus Studentenwohnen, Kita und Ateliers geplant
Die soll es zu einem "Leuchtturmprojekt gegen Wohnungsknappheit und Ateliersterben" entwickeln. "Der Senat prüft zurzeit, ob das zirka 20 000 Quadratmeter große Areal als Standort für ein zukunftsweisendes Modell aus studentischem Wohnen, Kindertagesstätte und Ateliers dienen könnte", berichtet Josephine Behlke, eine der Künstlerinnen aus dem Atelierhaus. Offenbar hat der Ende 2012 begonnene Protest der Künstler gegen die Schließung Wirkung gezeigt. Eigentlich sollten sie ausziehen und das Gebäude zu einem Wohnhaus umgebaut werden.
Der Plattenbau wurde früher von der Akademie der Wissenschaften der DDR genutzt. 2004 ging er an den Liegenschaftsfonds Berlin, der die Räume an Künstler vermietete. Doch inzwischen möchte er sich von dem Gebäude trennen. Gemäß der neuen Liegenschaftspolitik des Senats war zunächst eine Veräußerung an ein Wohnungsunternehmen im Gespräch.
Als das bekannt wurde, machten die etwa 70 Künstler, die im Atelierhaus arbeiten, dagegen mobil. Auch die Bezirksverordnetenversammlung nahm sich des Themas an. Die Mehrheit der Verordneten steht an der Seite der Künstler und fasste einen Beschluss zum Erhalt des Atelierhauses.
Mit dem Senat konnte ein Moratorium vereinbart werden. Inzwischen wird das Anliegen der Künstler unter anderem von Berlins Kulturstaatssekretär Tim Renner, Bildungssenatorin Sandra Scheeres, Abgeordnetenhausmitglied Dr. Clara West (alle SPD) und vom Berliner Atelierbeauftragten Florian Schmidt unterstützt.
Nachdem sich die positiven Entwicklungen abzeichneten, gründeten die Künstler den Verein Prenzlauer Promenade. Er möchte sich konstruktiv in die Debatte um die Zukunft des Atelierhauses einbringen. Unter anderem wird ein unabhängiges Gutachten zum Zustand des Gebäudes und zu einer möglichen sukzessiven Sanierung nötig sein. Dafür wird finanzielle Unterstützung gebraucht.
Deshalb organisiert der Verein am 15. Februar ab 15 Uhr in der "Alten Kantine" vor Ort eine Benefiz-Auktion mit Werken der im Haus arbeitenden Künstler. Sie können am 13. Februar von 18 bis 21.30 Uhr, am 14. Februar von 10 bis 20 Uhr sowie am 15. Februar von 13 bis 15 Uhr besichtigt werden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.