Dschungel-Arena und weiche Böden
Pankows erster inklusiver Spielplatz ist zur Nutzung freigegeben

Die „Dschungel-Arena“ steht im Zentrum des neugestalteten Spielplatzes. Daran schließt sich ein Hochbeet mit duftenden Pflanzen an. | Foto: Bernd Wähner
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  • Die „Dschungel-Arena“ steht im Zentrum des neugestalteten Spielplatzes. Daran schließt sich ein Hochbeet mit duftenden Pflanzen an.
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Er ist bisher eine Besonderheit im Bezirk, könnte aber ein Modell für die künftige Erneuerungen solcher Anlagen werden: der Spielplatz an der Dusekestraße.

Dieser Spielplatz ist nämlich der erste vollständig inklusive Spielplatz im Bezirk. Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) würde normalerweise ein Band zur Eröffnung durchschneiden. Dutzende Kinder eroberten sofort die neuen Spielgeräte. Doch wegen der pandemiebedingten Auflagen sind solche Einweihungsfeiern derzeit nicht möglich. Damit die Kinder aus dem Florakiez aber nicht länger durch Bauzaungitter diesen tollen Spielplatz betrachten müssen, hat das Straßen- und Grünflächenamt ihn jetzt ohne offizielle Einweihung freigegeben.

Seit 2016 lag der Spielplatz an der Dusekestraße brach. Seine Tore waren verschlossen. Weil sich nichts tat, begann vor zwei Jahren der Elternverein Kiezinseln (www.facebook.com/kiezinseln/), sich für diesen Platz zu engagieren und weitere Unterstützer für einen inklusiven Spielplatz zu aktiveren. Mit Erfolg. „Dass die Umsetzung dieses Vorhaben möglich geworden ist, verdanken wir der großzügigen Unterstützung des Projektes ‚Stück zum Glück‘, das von Aktion Mensch in Kooperation mit REWE und Procter & Gamble getragen wird“, berichtet Stadtrat Kuhn.

Ausdrücklich bedankt er sich auch für das unermüdliche Engagement des Vereins Kiezinseln, dessen Vorstände Christoph Weyl und Anke Tiedt den Kontakt zu „Stück zum Glück“ hergestellt hatten. Die Vereinsmitgliedern und weitere Anwohner halfen außerdem bei den Abrissarbeiten der alten Spielgeräte und alten Beläge auf dem Platz mit.

„Ein solches Projekt umsetzen zu können, ist für uns als Bezirk mit beschränkten finanziellen Mitteln alles andere als selbstverständlich“, so Kuhn weiter. „Aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR haben wir 250 000 Euro für den Spielplatz bekommen, in Ergänzung zu 365 000 Euro eigener bezirklicher Mittel.“ Doch das Geld aus beiden Quellen hätte für die hochwertigen inklusiven Spielgeräte für insgesamt 3757 Quadratmeter Fläche trotzdem nicht ausgereicht. Sie konnten nur durch die Unterstützung des Projekts „Stück zum Glück“ angeschafft werden.

Die Planung des Spielplatzes wurde 2019 durch die Landschaftsarchitektin Claudia Vogel in Angriff genommen und vom Verein Kiezinseln begleitet. Die landschaftsgärtnerischen Arbeiten führte die Firma Pachmann aus. Der inklusive Spielplatz ist nun mit Spielgeräten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade ausgestattet. So bietet er Herausforderungen für alle Kinder, unabhängig ihrer Möglichkeiten, und regt zu einem Miteinander auf dem Spielplatz an.

Das Highlight ist die „Dschungel-Arena“, die mit Netzen und Seilen zum Klettern einlädt. Gleich drei Spielgeräte mit der Funktion „Drehen“ stehen im nordöstlichen Bereich: Drehscheibe, Drehtrichter und ein Rollstuhl-Karussell. Weiterhin befinden sich dort eine Kletter-Skulptur und vier Sitz-Springbänke. Ein Feld zum Bolzen und für Street-Basketball schließt sich südlich an. Im Kleinkindbereich können sich die Jüngsten ausprobieren, und zwar an einer Kletter-Rutschkombination, einer Wippe, einer Spielstrecke und einem Schwingspiel.

Eine Tischtennisplatte gehört ebenso zur Ausstattung, wie die allseits beliebte Nestschaukel, die auf einer Sandfläche im westlichen Bereich steht. Weiterhin finden sich auf dem Platz Bänke, Sitzpodeste und eine überdachte Sitzkonstruktion sowie Fahrradbügel. Die Spielgeräte befinden sich zum Großteil auf Fallschutzböden aus gedämpftem Gummi.

Ebenfalls als inklusives Angebot für zum Beispiel Sehgeschädigte sind die beiden Hochbeete gedacht, die mit ihrer Bepflanzung die Tast- und Geruchssinne ansprechen sollen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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