Orientierung für den weiteren Weg: Ein Projekt unterstützt junge Leute ohne Job
Pankow. Wie soll es nach der Schule oder dem Abbruch der Ausbildung weitergehen? Diese Frage stellen sich vor allem junge Leute, deren schulische Leistungen nicht so berauschend sind.
Unterstützung bietet ihnen die gemeinnützige Joblinge gAG. Deren Ziel ist es, die Teilnehmer fit für einen Start ins Berufsleben zu machen. Seinen Pankower Standort eröffnete das Joblinge-Team 2010. „Seitdem haben wir etwa fünfhundert junge Leute dabei unterstützt, einen Ausbildungsplatz oder einen Job zu finden“, sagt Jana Siegmund, Berliner Standort-Koordinatorin der Joblinge AG. „Unsere Vermittlungsquote liegt bei 70 bis 75 Prozent.“ Weil das Projekt in Pankow so erfolgreich ist, eröffneten die Joblinge inzwischen weitere Standorte in Friedrichshain, Spandau und Moabit.
„An uns können sich Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren wenden, die zurzeit weder einen Ausbildungs- noch einen Arbeitsplatz haben“, so Siegmund. Diese werden innerhalb eines halben Jahres in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen und öffentlicher Hand von ehrenamtlichen Mentoren so fit gemacht, dass sie entweder eine Ausbildung beginnen können oder einen festen Job finden. Außerdem werden die jungen Leute von hauptamtlichen Joblinge-Mitarbeitern unterstützt. Diese helfen ihnen zum Beispiel dabei, Probleme im privaten Umfeld zu meistern und sich eigener Stärken bewusst zu werden.
Der Ablauf des Projektes ist klar strukturiert. In einer ersten Phase orientieren sich die Teilnehmer erst einmal: In welche Richtung soll es gehen? Ist ein Berufsfeld entschieden, können die jungen Leute ein Praktikum absolvieren und haben die Chance, sich zu beweisen. Wenn sie sich wacker schlagen, können sie in den Unternehmen einen Ausbildungsvertrag oder einen Job bekommen. Während der Ausbildung werden sie und der Betrieb vom Team der Joblinge unterstützt.
Initiiert wurde das Projekt 2007 von der Unternehmensberatung Boston Consulting Group und der Eberhard von Kuenheim Stiftung von BMW. Weil es in München bereits sehr erfolgreich lief, startete es 2010 an der Binzstraße 1 mit einem Pankower Standort und weitet sich seitdem in Berlin aus.
Das war nur möglich, weil sich etliche Unternehmer aus der Hauptstadt fanden, die das Projekt förderten. Sie stellen Praktikums- beziehungsweise später Ausbildungsplätze zur Verfügung. „Mit etwa 400 Partnern aus der Wirtschaft stehen wir zurzeit in Kontakt“, berichtet Siegmund.BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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