Gedenktafel für Regisseurin Ruth Berghaus
Pankow. Im Herzen des Ortsteils wird jetzt mit einer „Berliner Gedenktafel“ an die Opernregisseurin und Intendantin Ruth Berghaus erinnert.
Sie wohnte ab 1951 an der Breiten Straße 7. Hier mietete sie sich in eine möblierte Wohnung im Vorderhaus, Erdgeschoss rechts, ein. Die Dresdnerin Ruth Berghaus (1927-1996) begann ihre Karriere an der Staatsoper Unter den Linden. Der Durchbruch als Regisseurin gelang ihr aber am Berliner Ensemble. Dort war sie Mitarbeiterin von Bertolt Brecht. Ab 1971 war sie Intendantin des Berliner Ensembles, wurde dann aber 1977 von den Brecht-Erben und der SED-Führung abgesetzt.
Ruth Berghaus war allerdings weiter als innovative Regisseurin nicht nur im Osten Berlins geschätzt, sondern auch international. Sie wurde für ihre Auseinandersetzung mit dem Werk Brechts und für ihre Wagner- und Strauss-Opern-Inszenierungen auch von der westdeutschen Kulturszene verehrt.
An der Enthüllung der Gedenktafel für Ruth Berghaus nahmen unter anderem Kultur-Staatssekretär Torsten Wöhlert, Lars Holborn, Geschäftsbereichsleiter der Wohnungsbaugesellschaft Gesobau für Pankow, und der Publizist Friedrich Dieckmann teil, der die Laudatio hielt. Als besonderer Gast konnte Maxim Dessau, der Sohn von Ruth Berghaus, begrüßt werden.
„Es waren politisch spannende und auch brisante Zeiten, die Ruth Berghaus in diesem Haus an der Breiten Straße miterlebte“, berichtet Staatssekretär Wöhlert. „Sie lernte Paul Dessau kennen und gehörte zum Umkreis von Bertolt Brecht und dem Berliner Ensemble, das den Theaterbetrieb radikal erneuerte.“
Dass die Berliner Gedenktafel angebracht werden konnte, ist der finanziellen Unterstützung von Gasag und Gesobau zu verdanken. „Die Breite Straße 7 ist ein Ort der erlebbaren Geschichte“, erklärt Gesobau-Geschäftsbereichsleiter Lars Holborn. „Wir unterstützen die Erinnerungskultur in Ost und West und freuen uns deshalb über die neue Berliner Gedenktafeln als Zeichen der Würdigung für Ruth Berghaus.“ BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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