Pankower Kunstinstitution
Joachim Pohl feierte den 25. Geburtstag seiner Galerie an der Wollankstraße
Ein besonderes Jubiläum kann Joachim Pohl feiern: Vor einem Vierteljahrhundert eröffnete er seine Galerie in der Wollankstraße 112a.
Joachim Pohl ist eine Kunstinstitution in Pankow. Er gründete in den Wendejahren den Kunstverein Pankow mit. Kaum jemand kennt wohl so viele Pankower Künstler wie er. Und seine Galerie ist ein Magnet für alle, die sich für Kunst interessieren, die einen Bezug zum Osten Berlins hat. So verwundert es nicht, dass die Galerie zum Jubiläumsempfang aus allen Nähten platzte. So viele Künstler, Kunstkenner, Freunde und Wegbegleiter kamen.
Als Jubiläumsredner konnte der Galerist Nils Busch-Petersen gewinnen. Der Pankower ist Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Berlin-Brandenburg. Der vielseitig interessierte Festredner dankte Joachim Pohl, dass er ihm mit seinem Sachverstand dabei unterstützt, Kunst nicht quer durcheinander, sondern gezielt zu sammeln. In seiner gewohnt pointierten Art hob Busch-Petersen dann als wichtigste Gemeinsamkeit den griechischen Gott Hermes hervor, den beide „anbeten“. Dieser sei nicht nur Schutzgott der Kaufleute, sondern unter anderem auch der der Kunsthändler. Außerdem sei er für Redekunst zuständig. Und da gebe es wiederum eine Verbindung zwischen ihm und Joachim Pohl, so Busch-Petersen.
Joachim Pohl ist seit seiner Geburt vor 71 Jahren Pankower. Nach dem Abitur am Friedrich-List-Gymnasium und dem gleichzeitigen Abschluss einer Lehre als Betriebsschlosser begann er 1966 ein Studium der Germanistik und Kunsterziehung an der Humboldt-Universität. Seit Mitte der 60er-Jahre war Pohl aber auch selbst künstlerisch tätig. Als Diplomfachlehrer für Kunsterziehung arbeitete er dann bis 1975 an der Wilhelm-Pieck-Oberschule, dem heutigen Rosa-Luxemburg-Gymnasium.
Es folgten zwei Jahre als freischaffender Kunstwissenschaftler, Kurator, Publizist und Maler. 1977 begann seine Galeristentätigkeit. Er wurde Leiter der Galerie am Prater in Prenzlauer Berg. In dieser Eigenschaft setzte er in Ost-Berlin Akzente. Am 4. Juni 1993 erfüllte er sich den Traum von der eigenen Galerie, die er in der Wollankstraße 112a eröffnete. Derzeit zeigt er dort eine Ausstellung mit Arbeiten von Lutz Kommallein und Bernd Schlothauer. Sie ist noch bis zum 22. Juni zu sehen. Ende des Jahres beendet Joachim Pohl seine Tätigkeit als Galerist. Aber auch danach bleibe er dem Kunstbetrieb erhalten, deutet er zum 25. Geburtstag seiner Galerie an.
Öffnungszeiten der Galerie sind montags, dienstags und freitags von 14 bis 18 Uhr, donnerstags von 14 bis 19.30 Uhr sowie nach Vereinbarung unter ¿486 71 13.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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