Edelfäule schlug zu
Regen und Wärme im Herbst schmälerten den Ertrag der Weinlese

Wolfgang Krause bei der diesjährigen Weinlese. | Foto: Bernd Wähner
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Nach dem Rekordjahr 2018 fällt der Ertrag der Weinlese in diesem Jahr für die Winzer am Fuße des Volksparks Prenzlauer Berg weit bescheidener aus.

Eigentlich war die Witterung für Winzer in diesem Jahr über Monate optimal. Der heiße Sommer sorgte dafür, dass die Trauben an den Weinstöcken prächtig gediehen. „Als wir vor fünf Wochen gemessen hatten, lagen wir bei 75 Grad Oechsle“, berichtet Wolfgang Krause, der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins „Weingarten Berlin“. „Wir entschieden uns, noch ein paar Wochen zu warten. Unsere Hoffnung war ein sonniger Herbstanfang. Immerhin hatten wir im vergangenen Jahr 95 Grad Oechsle und damit einen sehr guten Wein.“

Doch dann kam der Regen und es war viel zu warm für diese Jahreszeit. „Die Folge war, dass wir zu viel Edelfäule in den Weingarten bekamen“, beschreibt Krause das Dilemma. „Das führt dazu, dass wir viele Reben wegwerfen mussten.“ Schließlich konnten mit circa 300 Kilogramm in diesem Jahr verhältnismäßig wenige Trauben geerntet werden. „Im Vergleich dazu hatten wir im vergangenen Jahr mit 1200 Kilogramm unsere absolute Rekordernte“, so Krause. Das Ergebnis aus der 2018er Rekordernte sind 1200 Flaschen „Der Besondere“, die kürzlich ausgeliefert wurden. „Der Erfolg des vergangenen Jahres entschädigt uns für die Ausfälle in diesem Jahr“, sagt Krause. „Aber mit solchem Auf und Ab von Jahr zu Jahr müssen Winzer eben leben.“

Der Förderverein „Weingarten Berlin“ kümmert sich seit 20 Jahren um die Rebstöcke in der Straße Am Weingarten 16. Und die Hobbywinzer haben das ganze Jahr über zu tun. Im späten Winter nehmen die Vereinsmitglieder den Rebschnitt vor. Und dann finden in den Folgemonaten regelmäßig Arbeitseinsätze statt. Höhepunkt ist in jedem Jahr natürlich die Weinlese. Damit zügig geerntet werden kann, lädt der Verein immer zu einer öffentlichen Weinlese ein. Das heißt, dass jeder daran teilnehmen kann.

Auch wenn das Ergebnis in diesem Jahr keineswegs rekordverdächtig war, die Anzahl der Helfer war es. Um die 100 Freiwillige halfen bei sonnigem Herbstwetter mit. So viele Helfer waren aber auch nötig. Denn in diesem Jahr musste genau sortiert werden. Was an Reben zu verfault war, musste wieder raus aus den Transportkisten. „Aber immerhin erreichten wir noch eine Süße von 86 Grad Oechsle, sodass wir mit den 300 Kilogramm Trauben einen guten Wein hinbekommen“, erklärt Wolfgang Krause.

Nach der Lese wurde die diesjährige Ernte übrigens sofort wieder auf das Weingut des Prinzen von Lippe bei Meißen gebracht. Dort verarbeitet man sie zunächst zu Most und danach zum Wein. Diesen gibt es allerdings nicht im Handel, sondern ausschließlich beim Verein. Und ein Teil der Flaschen geht an das Bezirksamt für Repräsentationszwecke.

Mehr zum Weingarten und zum Verein ist beim Vorsitzenden Frank Pietsch unter Tel. 0176 49 01 06 25 sowie auf www.berliner-riesling.de zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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