300 Stunden Hallenzeit für Vereine fehlen jede Woche im Bezirk
Die von Vereinen zu nutzenden Sporthallen sind zu 96 Prozent ausgelastet, die Sportplätze zu 95 Prozent. Mehr geht nicht. Der Rest kann nicht genutzt werden, weil Baumaßnahmen anstehen oder die Hallen und Plätze für bestimmte Sportarten nicht geeignet sind. Aktuell gibt es im Sportamt eine Warteliste mit 103 Sportgruppen aus 34 Vereinen. Hinzu kommen weitere 14 Anträge von Kindertagesstätten, Jugend- und Seniorenklubs. Das Defizit an Hallenzeiten beträgt nach Angaben der Stadträtin aktuell etwa 300 Stunden.Etwas anders verhält es sich noch bei den Sportplätzen. Dort gibt es das sogenannte System der Heimspielplätze. Das heißt: Die Vereine nutzen in ihrer Region einen oder mehrere Plätze. Anhand der zur Verfügung stehenden Kapazität müssen sie dann selbst bestimmen, wie viele Trainingsgruppen sie zulassen. "Warte- oder Nachrückerlisten gibt es hier nicht", so die Stadträtin. Der Nachteil für die Vereine ist, dass die Sportplätze voll ausgelastet sind. Daher können sie, auch wenn es den Bedarf und die Trainier gibt, keine weiteren Mannschaften aufmachen.
Damit freie Kapazitäten in Sporthallen rasch entdeckt werden, wird für jede ein Handbuch geführt. In dieses werden die Anwesenheit der Trainingsgruppe und die Teilnehmerzahl eingetragen. Dieser Anwesenheitsnachweis wird monatlich geprüft. Werden Hallenzeiten mehrfach ohne ausreichendem Grund nicht in Anspruch genommen, gibt es eine Abmahnung. "Ein Nutzungsvertrag kann jederzeit beendet werden."
Um das Defizit weiter zu reduzieren, hat das Bezirksamt mehrere Sporthallen langfristig in der Investitionsplanung. Unter anderem ist der Bau an der Reinhold-Burger-Oberschule (Neue Schönholzer Straße), am Rosa-Luxemburg-Gymnasium (Kissingenstraße), an der Dietrich-Bonhoeffer- und Immanuelkirchstraße vorgesehen. Diese neuen Hallen sollen tagsüber von Schulen zu nutzen sein. Nachmittags stehen sie dann für den Vereinssport zur Verfügung.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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