Gestohlen werden allerdings besonders viele Fahrräder
Als Gesprächspartner konnte das Pankower CDU-Vorstandsmitglied Moritz Wieck eine geballte Ladung Kompetenz auf dem Podium versammeln. So schätzte Polizeioberrat Gösta Köhler vom Abschnitt 13 die Situation aus Sicht der Kiez-Polizei ein. Über die Sicherheit in den Bereichen der Bahn informierte Polizeioberrat Marco Zack von der für Pankow zuständigen Bundespolizei-Inspektion. Der Berliner Landesvorsitzende der Polizeigewerkschaft, Bodo Pfalzgraf, legte seine Einschätzung zur Sicherheit in Pankow ebenso dar, wie Jochen Grimmelt, der Leiter der Konzernsicherheit der Deutschen Bahn für die Region Ost, und Ingo Tederahn, die Sicherheitsabteilungsleiter der BVG.Den unmittelbarsten Kontakt zur Bevölkerung hat der Polizeiabschnitt, erläutert Gösta Köhler, der stellvertretenden Leiter des Polizeiabschnitts 13. Dieser Abschnitt ist für die Ortsteile des Alt-Bezirks Pankow zuständig. "Wir sind ein Flächenabschnitt, der 45 Quadratkilometer umfasst. Das ist so groß wie die Stadt Ulm oder wie Offenbach. Im Bereich unseres Abschnitts leben etwa 123 000 Menschen", berichtet Köhler.
Den Kontakt zur Bevölkerung im Bereich des Abschnitts halten vor allem Kontaktbereichsbeamte. Der Funkstreifeneinsatz sowie der Einsatz von Zivilstreifen werden ebenfalls vom koordiniert. "Außerdem ist der Abschnitt für den gesamten Bereich der Verkehrs- und Kriminalitätsprävention zuständig, und wir sind Schnittstelle zu anderen Dienststellen. In unserem Abschnitt an der Hadlichstraße 37-42 kann sich jeder melden, der ein Problem hat."
Ein Kriminalitätsschwerpunkt im Abschnitt sind Diebstähle von und aus Kfz. Auch wenn die Zahl leicht rückläufig ist: Es finden richtige Auftragsdiebstähle statt. Die nahe Autobahn ermöglicht Dieben, rasch nach ihrer Tat zu verschwinden. Ein weiterer Schwerpunkt sind Fahrraddiebstähle. Hier liegt Pankow 20 Prozent über dem Berliner Durchschnitt. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass es hier sehr viele Radfahrer, auch mit sehr guten Rädern gibt. Leider investieren zwar viele in ein teures Rad, sparen häufig aber am Schloss, sodass es Diebe meist leicht haben.
Marginal sind indes Kapitalverbrechen in Pankow. Mit sieben Fällen von schwerer Körperverletzung im Jahresdurchschnitt liegt Pankow weit unter dem Berliner Durchschnitt. "Zusammenfassend kann man einschätzen: Pankow ist einer der sichersten Berliner Stadtteile. Hier kann man wirklich entspannt leben", sagt Gösta Köhler.
Diese Einschätzung teilt auch Marco Zack von der Bundespolizei. "Unsere Inspektion ist für insgesamt 159 Bahnstationen in Berlin und im Umland zuständig. Auf die Pankower Bahnstationen entfallen gerade mal ein Prozent der jedes Jahr registrierten Straftaten. In der Regel sind es Diebstähle und leichte Körperverletzungen, die angezeigt werden. Die meisten finden am Wochenende statt. Wenn man bei einem so geringen Niveau überhaupt von einem Schwerpunkt sprechen kann, dann ist es der Bereich U- und S-Bahnhof Pankow."
Diese Einschätzung können auch Jochen Grimmelt von der Deutschen Bahn und Ingo Tederahn von der BVG bestätigen. "Wir haben inzwischen sehr viele Sicherheitsmaßnahmen, sodass auf unseren Bahnhöfen kaum etwas passiert", berichtet Tederahn. Nicht nur, dass Sicherheitsmitarbeiter auch in zivil unterwegs sind. Auch die Videoüberwachung schreckt Täter ab, und die Notrufsäulen sorgen für ein zusätzliches Sicherheitsgefühl bei den Fahrgästen. Statistisch gesehen kommen auf eine Millionen BVG-Fahrten 1,8 Straftaten, berichtet der Sicherheitschef der BVG.
So können Sicherheitsexperten aus ganz unterschiedlichen Bereichen alle das gleiche Fazit ziehen: In Pankow kann man recht sicher leben. Allerdings ist das keine Garantie dafür, dass nicht doch Straftaten passieren. Deshalb führt die Polizei stetig ihre Präventionsarbeit weiter, und die anderen Sicherheitsexperten denken stetig über eine weitere Vervollkommnung ihrer Sicherheitssysteme nach.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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