Maler, Fotografen und Designer arbeiten unter einem Dach
Bis vor zwei Jahren gab es einen Tag der offenen Ateliers noch jedes Jahr für ganz Pankow. Galerien stellten sich vor, und Künstler luden in die Stätten ihres Wirkens ein. Aus finanziellen Gründen wurde diese Veranstaltung vom Bezirksamt aber nicht mehr fortgesetzt. Damit Interessierte trotzdem erfahren, woran Pankower Künstler arbeiten, entschied sich das Team der KunstEtagenPankow (KEP), einen eigenen Tag der offenen Tür zu veranstalten. Immerhin arbeiten in dem früheren Bürohaus inzwischen 25 Künstler. Maler und Grafiker gehören ebenso dazu wie Performance-Künstler, Musiker, Schauspieler, Filmemacher, Fotografen, Modedesigner und Kunsthandwerker.Sie alle zogen in den vergangenen Monaten an die Pestalozzistraße unweit des Pankower Rathaus-Centers. Etliche mussten ihre bisherigen Ateliers verlassen. In dem noch unsanierten Gebäudekomplex fanden sie nun neue Heimat zu bislang noch bezahlbaren Mieten. In dem Gebäude, das noch einigen DDR-Charme versprüht, hatte vor 1989 die Außenhandelsfirma Intrac ihren Sitz. Die gehörte zum Bereich kommerzielle Koordinierung unter Führung von Alexander Schalck-Golodkowski.
Die Künstler pflegen heute einen regen Austausch untereinander. Sie schlossen sich deshalb zur Künstlergruppe KunstEtagenPankow zusammen. Als solche möchten sie Aktionen organisieren. Zugleich haben sie vor, den früheren Ruf, den Pankow als Künstlerviertel genoss, wiederzubeleben. Auch aus diesem Grund riefen die Künstler inzwischen auch zwei Veranstaltungsreihen ins Leben: das "Kulturpolitische Café" und das "Konzert in der Klangebene". Beide Veranstaltungen finden am letzten Sonntag eines Monats statt. Das kulturpolitische Gespräch beginnt jeweils um 14 Uhr, das Konzert um 16.30 Uhr.
Zum Tag der offenen Ateliers der KunstEtagenPankow (KEP) gab es etliche Aktionen. Unter anderem gestalteten Künstler eine gemeinsame Werkschau. Des Weiteren machte sich der Zeichner Christian Baden zu einem Art-Run durch Pankow auf. Er stattete Galerien und Ateliers im Pankower Zentrum einen Besuch ab und füllte nach und nach einen Skizzenblock mit Zeichnungen von diesen Orten. Diese Zeichnungen präsentiert er inzwischen im Flur der Kunstetage. "Mit meiner Aktion möchte ich die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass es aus Kostengründen seit zwei Jahren keine Tage der offenen Ateliers mehr im Bezirk gibt", sagt er.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.