Projekt Joblinge hilft Jugendlichen beim Berufseinstieg
Die Teilnehmer werden innerhalb eines halben Jahres von Fachleuten aus Wirtschaft und Verwaltung so fit gemacht, dass sie entweder eine Ausbildung beginnen können oder einen Job finden. Des Weiteren werden die jungen Leute von Sozialarbeitern unterstützt. Diese helfen ihnen zum Beispiel dabei, Probleme im privaten Umfeld zu meistern.
Im Dezember begann die aktuelle Gruppe von Joblingen mit diesem Coaching. "20 Jugendliche machen derzeit im Projekt mit", sagt die Koordinatorin Jana Siegmund. In einer ersten Phase orientieren sie sich erst einmal, in welche Richtung es beruflich gehen soll. "Etwa die Hälfte von uns hat inzwischen einen Berufswunsch", meint der Jobling Kim Hennersdorf. Er hatte im vergangenen Jahr seinen Mittleren Schulabschluss gemacht, danach aber noch keinen Ausbildungsplatz gefunden. Inzwischen weiß er: "Ich möchte Bürokaufmann werden."
Der 24 Jahre alte Jörg Rößler schloss bereits eine Ausbildung zum Industriemechaniker ab. Er wurde allerdings nicht in ein Arbeitsverhältnis übernommen. "Ich würde gern im Metallhandwerk, zum Beispiel im Kraftwerksanlagenbau, arbeiten", sagt er. Ob die Berufswünsche wirklich das Richtige für sie sind, können sie demnächst in der zweiten Phase testen. Dann werden sie Praktika in einzelnen Unternehmen absolvieren. Schlagen sie sich dort wacker, haben auch die jungen Leute eine Chance, in diesen Unternehmen einen Ausbildungsvertrag oder einen Job zu bekommen.
Initiiert wurde das Projekt Joblinge in Zusammenarbeit mit der bayrischen Staatsregierung von der Unternehmensberatung Boston Consulting Group. Weil es in München bereits sehr erfolgreich läuft, eröffnete es vor zweieinhalb Jahren in der Binzstraße 1 eine Pankower Zweigstelle. Inzwischen hat das Projekt auch in Berlin Fuß gefasst. Nicht nur der Senat fördert es, es fanden sich auch etliche Unternehmer, die das Projekt tatkräftig unterstützen. Sie stellen Praktikums- beziehungsweise Ausbildungsplätze zur Verfügung. "Mit etwa 300 Partnern aus der Wirtschaft stehen wir zurzeit in Kontakt", sagt Jana Siegmund.
Immerhin 80 Jugendliche durchliefen dieses spezielle Coaching im vergangenen Jahr. Die Vermittlungsquote liegt bei über 70 Prozent. Andere Projekte der Jugendberufsförderung kommen häufig nur auf zehn Prozent.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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