Vom Schlag getroffen: Ein Netzwerk sorgt für eine Rundumversorgung der Patienten

Jana Czaja, Saskia Meyer und Sarah Jäger unterstützen als Fallmanagerinnen Menschen mit Schlaganfall und deren Angehörige. | Foto: Bernd Wähner
  • Jana Czaja, Saskia Meyer und Sarah Jäger unterstützen als Fallmanagerinnen Menschen mit Schlaganfall und deren Angehörige.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Pankow. Im Bezirk erleiden jedes Jahr über 1000 Menschen einen Schlaganfall. Wer ihn überlebt, steht nach dem Krankenhausaufenthalt vor der Frage: Wie geht es weiter? In einem Modellprojekt erhalten Betroffene und Angehörige Unterstützung.

Damit diese Unterstützung umfassend erfolgen kann, bitten die Mitarbeiterinnen des Projekts INDIKA die Betreffenden und Angehörige, sich umgehend zu melden. Die Großbuchstaben stehen für „Indikationsspezifische regional koordinierte nachstationäre Langzeitversorgung vom Menschen mit Schlaganfall und Menschen mit Demenz nach Schlaganfall in Berlin-Pankow“. Initiiert wurde dieses Modellprojekt vom Qualitätsverbund Netzwerk im Alter – Pankow (QVNIA) und vom Spitzenverband GKV der gesetzlichen Krankenkassen. Weil es ein Modellprojekt ist begleiten das Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen und das Institut für Medizinische Soziologie der Charité Universitätsmedizin Berlin das Projekt.

Behandlungserfolg sichern

Zielgruppe von INDIKA sind Menschen ab 55 Jahre. Ihnen will das Team um Gesundheits- und Pflegemanagerin Saskia Meyer helfen, den Behandlungserfolg nach Krankenhausaufenthalt und Rehabilitation zu sichern und auszubauen. Außerdem geht es darum, Folgeschäden und weitere Begleiterkrankungen zu vermeiden. Schließlich unterstützt das INDIKA-Team die Betroffenen dabei, dass sie möglichst selbstständig und vor allem in gewohnter Umgebung ihr weiteres Leben gestalten können.

Neben den Patienten werden auch deren Angehörige unterstützt. Auch diese müssen sich nach dem Schlaganfall eines Familienmitglieds auf die neue Situation einstellen. In speziellen Informationsveranstaltungen und Beratungen erhalten sie dazu Tipps, wie der Alltag mit ihrem Angehörigen am besten organisiert werden kann.

Das Modellprojekt begann 2013 mit der Konzeption und mit der Gewinnung von Partnern. Dabei konnte der Projektträger QVNIA auf ein Netzwerk von über 60 Partnereinrichtungen zurückgreifen, mit denen er seit Jahren zusammenarbeitet. Mittlerweile läuft die letzte Phase der Umsetzung. In dieser sind weitere Schlaganfallpatienten aus Pankow willkommen.

Vorerst bis zum Ende des Jahres können sie in den zu unterstützenden Personenkreis aufgenommen werden. Danach wird das Modellprojekt erst einmal ausgewertet. Die bis dahin Betreuten bleiben natürlich weiter im Unterstützungsnetzwerk.

Bislang betreuen die sechs INDIKA-Fallmanagerinnen 130 Schlaganfallpatienten und 90 Angehörige. „Von diesen erhielten wir bisher ein durchweg positives Feedback“, berichtet Saskia Meyer. „Sie fühlen sich bei uns gut aufgehoben, weil sie mit uns kompetente Ansprechpartner haben, die sich intensiv um sie kümmern.“

Damit sich Betroffene und deren Angehörige auch austauschen können, hat das Projekt als Treffpunkt ein INDIKA-Café initiiert. Das nächste findet am 1. Oktober von 16.30 bis 18.30 Uhr im Haus am Park in der Schonensche Straße 26 statt. An diesem Nachmittag geben Fachleute Anregungen. Die Teilnahme ist kostenlos. BW

Menschen über 55 Jahre, die einen Schlaganfall überstanden haben sowie deren Angehörige können sich im Büro des QVNIA/INDIKA in der Schönhauser Allee 59b montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr melden oder unter  47 48 87 71 einen Termin vereinbaren. Weitere Informationen gibt es auf www.qvnia.de.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

83 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

PolitikAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 50× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 121× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 554× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.