Mehr als eine warme Suppe: Die Pankower Suppenküche begeht ihr 25-jähriges Bestehen
Pankow. Seit einem Vierteljahrhundert gibt es die Pankower Suppenküche der Franziskaner. Das 25-jährige Bestehen der Einrichtung wird im April mit zwölf Veranstaltungen und Aktionen begangen.
Zum Auftakt der zwei Festwochen gibt es am 5. April ein Podiumsgespräch zum Thema Armut. Im Saal der Suppenküche in der Wollankstraße 19 diskutieren unter anderem die Bundesministerin für Arbeit und Soziales Andrea Nahles (SPD) und Caritas-Direktorin Professor Ulrike Kostka. Einen Tag später, am 6. April, verteilt dann Bürgermeister Matthias Köhne (SPD) in einer Benefizaktion auf dem Pankower Anger von 11 bis 14 Uhr Gemüsesuppe.
Weitere Höhepunkte sind zwei Tage der offenen Tür in der Suppenküche: am 9. und 16. April von 11 bis 15 Uhr. Für viele, denen die Suppenküche am Herzen liegt, wird vor allem der 7. April interessant sein. Um 19.30 Uhr ist nämlich unter dem Motto „Am Anfang war…“ Schwester Monika zu Gast. Die Gründerin der Suppenküche wird sich im Gespräch mit Joachim Jauer und Katharina Köhnlein an die Anfänge der Einrichtung erinnern.
Bis zu 500 Bedürftige am Tag
Die Geschichte der Suppenküche begann im April 1991. Vor allem in Pankow und Prenzlauer Berg verloren viele ihre Arbeit, kamen mit dem neuen System nicht klar und rutschten ab. Darum schlug Schwester Monika vor, eine Suppenküche einzurichten. Am Franziskaner-Kloster standen Räume zur Verfügung. „Anfangs kamen 20 Leute, bald schon 50, dann 100. Mittlerweile sind es durchschnittlich 350 bis 500 Personen“, sagt Bruder Andreas Brands. Heute gehören zur Suppenküche auch eine Kleiderkammer, Hygienestation und Sozialberatung. Alle Angebote werden ohne Zuschüsse des Landes über Spenden finanziert. „Dazu zählen nicht nur Nahrungs- und Sachspenden, sondern auch Spenden an Arbeitsleistung“, erläutert Bruder Andreas. Neben sechs festen Mitarbeitern unterstützen etwa 70 Ehrenamtliche regelmäßig die Einrichtung.
Täglich um 8 Uhr beginnt der Betrieb in der Suppenküche, damit pünktlich ab 12.45 Uhr das Essen ausgegeben werden kann. Bis es so weit ist, heißt es Gemüse putzen, Zwiebeln schneiden, Fleisch braten, Stullen schmieren oder Obst zerkleinern. So entstehen jedes Jahr etwa 190 000 Mahlzeiten.
Zu den Bedürftigen zählen nicht nur Obdachlose. Es kommen auch Senioren mit Mini-Rente, Alleinerziehende mit Kindern und wenig Einkommen, aber auch Großfamilien, bei denen das Geld hinten und vorne nicht reicht. Allen steht die Einrichtung dienstags bis sonntags sowie an allen Feiertagen offen. Nur Montag ist Ruhetag. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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