Viele Pankower engagieren sich in der "Mühle"

Unter anderem wurden zahlreiche Bücher und Spiele für die "Kinderbude" gespendet. Heim-Mitarbeiterin Panteha Ghanizadeh sortiert sie in ein Regal. | Foto: BW
3Bilder
  • Unter anderem wurden zahlreiche Bücher und Spiele für die "Kinderbude" gespendet. Heim-Mitarbeiterin Panteha Ghanizadeh sortiert sie in ein Regal.
  • Foto: BW
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Pankow. Das neue Asylbewerberheim in der Mühlenstraße ist inzwischen im Kiez angekommen. Das Heim eröffnete am 29. November. Träger ist die Prisod Wohnheimbetriebs GmbH. "Von Anfang an bekamen wir Unterstützung von Initiativen und Nachbarn", sagt Heimleiterin Susan Hermenau. "Dafür möchten wir uns herzlich bedanken."

Im Heim, das viele einfach "Mühle" nennen, leben zurzeit 220 Menschen. "Derzeit wird noch die fünfte Etage ausgebaut. Ab Mai werden wir weitere Plätze haben", erklärt die Heimleiterin. In erster Linie sind es Familien, die dort leben, - unter ihnen etwa 90 Kinder. Für sie konnte mit Unterstützung der Nachbarn die "Kinderbude" eingerichtet werden - ein großer Raum mit Spielen, Bastelmaterial und Büchern. Ältere Kinder besuchen tagsüber die Schule. Die Erwachsenen sind meist unterwegs. "Sie haben viele Termine", erläutert Susan Hermenau. So beim Arzt, bei der Ausländerbehörde, beim Sozialamt oder bei Therapeuten. Die meisten Bewohner kommen aus Kriegs- und Krisengebieten und haben Traumata zu verarbeiten. "Unsere Heimbewohner stammen überwiegend aus Syrien, dem Irak oder dem Iran, aber auch aus Ägypten, Bosnien, Serbien, dem Kosovo oder Tschetschenien", so Hermenau. Etliche von ihnen sind hochqualifiziert; Ärzte, Apotheker, Designer, PR-Manager, sogar Professoren sind unter ihnen.

Damit sich die Familien heimisch fühlen, gibt es inzwischen ein richtiges Netzwerk von Unterstützern. "Wir bekamen in den letzten Monaten zum Beispiel so viel Bekleidung und Spielzeug von den Pankowern geschenkt, dass wir völlig damit eingedeckt sind", freut sich die Heimleiterin. Diese Spenden werden von ehrenamtlichen Helfern in einen "Spendenladen" an die Bewohner weitergegeben. Des Weiteren unterbreiten einige Pankowerinnen den Kindern Freizeitangebote, zum Beispiel eine Musiklehrerin, eine Theaterpädagogin und eine Malerin. Sportvereine wie der SV Buchholz oder der SV Pfefferwerk organisieren regelmäßig Sportaktionen. Immer wieder kommen auch Familien aus der Nachbarschaft vorbei. Die Kinder spielen, während sich der Erwachsenen kennenlernen. "So entstanden schon Freundschaften", sagt Hermenau.

Koordiniert wird alles vom Stadtteilzentrum und von der Initiative "Solidarität mit Flüchtlingen in Pankow". Etwa 150 Pankower sind regelmäßig ehrenamtlich aktiv. Die Flüchtlinge fühlen sich willkommen. Die "Mühle" ist für sie allerdings nur eine Zwischenstation. Wenn ihr Asylantrag positiv beschieden wurde, machen sie sich auf die Suche nach einer Wohnung und einem Job. "Die ersten haben uns nach wenigen Monaten verlassen", so die Heimleiterin.

Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 710× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 756× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 437× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 893× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.824× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.