Schwitzen ist nicht
Saunarium möchte endlich wieder öffnen

Franziska Witt hofft, dass sie so rasch wie möglich wieder Gäste empfangen kann. | Foto: Bernd Wähner
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Franziska Witt kann es nicht nachvollziehen. Seit einigen Wochen dürften Gaststätten und Geschäfte wieder öffnen. Inzwischen auch Freibäder. Und im Land Brandenburg dürfen die Saunen seit dem 13. Juni Gäste empfangen. Aber Berliner Saunen müssen weiterhin geschlossen bleiben.

„Dabei haben wir für unser Saunarium ein überzeugendes Hygienekonzept erarbeitet“, sagt Franziska Witt. Gerade in Saunen ist Hygiene von je her ein wichtiges Thema. Dass sie einen wertvollen Beitrag für die Gesundheit ihrer Gäste leisten, ist unumstritten. Das regelmäßige Besuchen einer Sauna stärkt das Immunsystem und beugt Infektionskrankheiten vor. Außerdem sorgt es für Entspannung und Stressabbau, um nur einige positive Wirkungen des Saunierens zu nennen.

Inhaberin steckt nicht auf

Doch seit dem 18. März muss Franziska Witt das beliebte Saunarium an der Breiten Straße geschlossen halten. Ihren Gästen geht damit ein Stück Lebensqualität verloren. Und die Betreiberin des Wellness-Tempels weiß nicht, wie lange sie noch durchhalten kann. Aber sie steckt nicht auf, kämpft für eine zeitnahe Wiedereröffnung des Saunariums.

Es ist etwas mehr als ein Jahr her, da hatte Franziska Witt schon einmal einen Existenzkampf zu bestehen. Das Saunarium sollte zum 30. April 2019 schließen. Der seit 2001 bestehende Mietvertrag wurde nicht verlängert. Die Cajewitz-Stiftung braucht die von ihr vermieteten Räume für eigene Zwecke, wollte sie entsprechend umbauen lassen. Doch die Nutzer des Saunariums wollten sich damit nicht abfinden. Die Betreiberin erlebte eine großartige Welle der Solidarität. Nutzer initiierten eine Petition, die von mehr als tausend Menschen unterzeichnet wurde. Vertreter der Stiftung und die Betreiberin setzten sich noch einmal zusammen. Es wurde einvernehmlich eine Lösung gefunden. Der Mietvertrag wurde um drei Jahre verlängert.

Doch diese Verlängerung nutzt Franziska Witt und ihren Gästen wenig, wenn das Saunarium nicht öffnen darf.

Saunabetriebe schreiben Brief an den Senat

So wie ihr geht auch anderen Betreibern von Sauna-Landschaften in Berlin. Etwa 20 gibt es davon in der Stadt. Diese schlossen sich inzwischen zusammen. Nach gemeinsamen Arbeitstreffen schrieben sie einen Brief an die zuständige Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung. Sie möchten die Gründe wissen, warum sie ihre Saunen nicht öffnen dürfen – und eine Perspektive aufgezeigt bekommen. Dann wenn sie weiter geschlossen bleiben, wird es in ein paar Wochen keine derartigen Wellnesseinrichtungen mehr in Berlin geben, so ihre Befürchtung.

Aus der Senatsverwaltung kann inzwischen eine Antwort, mit der die Saunabetreiber nicht viel anfangen können: „Zu der Frage, wann und unter welchen Voraussetzungen Saunen wieder öffnen können, ist die Evaluierung in den hiesigen Fachgremien noch nicht vollständig abgeschlossen“, heißt es in der Antwort. Deshalb könne man auch noch keine verbindliche Aussage treffen.

Franziska Witt ist sich sicher, dass sie ein schlüssiges Hygienekonzept erarbeitet hat. Das Pankower Saunarium habe ausreichend Innenfläche, damit alle Abstandsregeln eingehalten werden können. Hinzu kommt, dass bei 90 Grad Saunatemperatur Viren nicht existieren können. Auch im Saunagarten gebe es ausreichend Platz, so die Betreiberin. Franziska Witt hat inzwischen einen Anwalt beauftragt. Sie möchte mit seiner Unterstützung erreichen, dass der Senat endlich auch den Betrieb des Saunariums mit entsprechendem Hygienekonzept wieder zulässt.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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