Am 25. August hat das Zeiss-Großplanetarium nach zwei Jahren Sanierung wiedereröffnet
Prenzlauer Berg. Zwei Jahre hat die Sanierung gedauert: Jetzt präsentiert sich das Zeiss-Großplanetarium in der Prenzlauer Allee 80 mit hochmoderner Technik, umgebautem Foyer und 14 Programmen.
„Wir haben jetzt das wahrscheinlich modernste Wissenschaftstheater der Welt“, schwärmt Kulturstaatssekretär Tim Renner. Herzstück ist der neue Projektor. Er projiziert den nächtlichen Himmel mit seinen 9200 Sternen an die 23-Meter-Kuppel. Acht zusätzliche Planetenprojektoren zeigen die Bewegungen der Wandelsterne am Firmament, und ein digitales System erzeugt ein kuppelfüllendes 360-Grad-Videobild. Dank dieser Technik können die Besucher nicht nur die Sterne von der Erde aus sehen, sondern auch die Erde und das Sonnensystem verlassen und dreidimensional durch das Universum reisen.
Wissenschaftstheater – für viele klinge das zu populärwissenschaftlich, für ihn sei es aber ein zentrales Anliegen, sagt Planetariumsdirektor Tim Florian Horn. Er wolle allen Altersgruppen unterhaltsam anspruchsvolle Themen vermitteln. „Und wir blicken nicht mehr nur in die Sterne, sondern auch auf die Erde.“ Von der Astronomie ausgehend, gibt es deshalb nun auch Programme zur Biologie, Chemie, Medizin, Physik und Geologie.
Aber es geht nicht nur hochwissenschaftlich zu. So können die Besucher beispielsweise die furiose Rockshow „Queen Heaven“ mit Freddie Mercury und seiner Band erleben; für die Jüngeren werden „Lars, der kleine Eisbär“ oder die Abenteuer der „Der ???“ gezeigt. Nach den Sommerferien startet das Planetarium mit drei neuen Eigenproduktionen für Kita- und Schulkinder: „Mit Raketen zu Planeten“, „Raumschiff Erde“ und „Sonne, Mond und Sterne“.
Nicht nur im Kuppelsaal hat sich viel getan. Das Kino im Erdgeschoss wirkt zwar fast unverändert, – die roten Plüschsitze sind nur aufgepolstert worden –, aber moderne Technik sorgt auch dort für fantastische Bilder. Das Foyer samt Kassen ist übersichtlicher geworden. Und im Spätherbst eröffnet ein Bistro mit Berliner Küche. Beraten werden die Gastronomen Tilo Barenthin, Elmar und Gernot Krager von niemand Geringerem als Sternekoch Tim Raue.
Für die Sanierung hat das Land Berlin 12,8 Millionen Euro lockergemacht. Die Lotto-Stiftung hat rund 620 000 Euro für die 360-Grad-Eigenproduktion „Sterne über Berlin“ beigesteuert. Schließlich gibt es von der Industrie- und Handelskammer Berlin fast 400 000 Euro für das Projekt „Intense“: Mit einer transportablen Videoprojektionskuppel wird eine neue Form der Berufsorientierung in die Schulen gebracht. Ziel ist, Jugendliche für die Mint-Berufe, also für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, zu begeistern. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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