Bild der Hoffnung: Streetart-Künstler Ricky Lee Gordon gestaltete Wandgemälde
Prenzlauer Berg. Wer dieser Tage an der Landsberger Allee 121 vorbeikommt, stutzt erst einmal. Am Giebel dieses Plattenbaus ist ein großes Wandgemälde zu sehen. Darauf dargestellt ein Pferd in einem überfluteten Raum eines Schlosses oder Landsitzes.
Geschaffen wurde es in den zurückliegenden Wochen vom südafrikanischen Streetart-Künstler Ricky Lee Gordon. Er weilte auf Einladung von Yasha Young in Berlin. Die Kuratorin und Galeristin ist künstlerische Leiterin des Urban Nation Museum for Urban Contemporary Art. Dieses Museum initiierte das Projekt „One Wall“, in dem international bekannte und aufstrebende Künstler Fassaden von Berliner Gebäuden mit Kunstwerken zu verschönern. Bisher gestalteten Künstler 23 Fassaden.
Ricky Lee Gordon nahm sich an der Landsberger Allee 121 Fassade Nummer 24 vor. Üblicherweise nimmt sich der Streetart-Künstler viel Zeit für seine Bilder. Er lässt den Ort lange auf sich wirken, taucht ein in die Region, sucht den Kontakt zu den Menschen. Erst dann beginnt Gordon mit der Gestaltung. Als der Künstler nach Berlin kam, war das allerdings anders: Er hatte bereits eine konkrete Idee im Kopf. „Die Welt ist in ständigem Schmerz. Wir erleben und schaffen Zerstörung. In jüngster Zeit ist es nur schlimmer geworden“, so Gordon.
Doch er will Hoffnung geben: „Alles ist unbeständig“, auch die aktuellen negativen Entwicklungen, meint der Künstler. Mit seinem Fassadengemälde möchte er die Vergänglichkeit der Dinge und den Beginn von etwas Neuem symbolisieren. Das Bild des Pferdes in einem gefluteten Raum steht für die Phase des Übergangs, die hereinflatternden weißen Tauben kündigen friedvollere Zeiten an. Gordon will mit seiner Vision Mut machen. Es ist nicht das erste Wandbild Gordons, das ein überdimensionales Tiermotiv in surrealer Umgebung zeigt. „Rickys Bilder sind voller Poesie – sehr inspirierend“, sagt Galeristin Yasha Young. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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