Die heutige Schwitters-Oberschule war einst das Hauptkinderheim von Berlin

Im Treppenhaus sahen sich Mitglieder des Vereins "Königsheider Eichhörnchen" die Kunstwerke der Schüler an. | Foto: Sabrina Knüppel
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  • Im Treppenhaus sahen sich Mitglieder des Vereins "Königsheider Eichhörnchen" die Kunstwerke der Schüler an.
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Prenzlauer Berg. Im Schulhaus in der Greifswalder Straße 25 werden heute die Schüler der Kurt-Schwitters-Oberschule unterrichtet. Doch das Haus hat eine Geschichte, von der nur wenige bisher wussten.

Dort befand sich von 1945 bis 1953 das Hauptkinderheim von Berlin. Das Berliner Haupt-Waisenheim hatte seit 1875 seinen Standort in Kreuzberg. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es aber komplett zerstört. Deshalb wurde 1945 in der bisherigen Cosima-Wagner-Oberschule an der Greifswalder Straße das Hauptkinderheim von Groß-Berlin einstweilen eingerichtet.

Das Gebäude war ursprünglich 1913/1914 von Ludwig Hoffmann als Lyzeum gebaut worden. Im September 1946 übernahm Edith Donat, aus der Emigration in Skandinavien kommend, die Leitung des Heims. Allein im Jahre 1950 sind circa 5000 Kinder –vom Baby bis zum Jugendlichen – durch das Heim gegangen.

Ab 1952 entstand dann das neue Kinderheim in der Königsheide, das im Herbst 1953 bezogen wurde. Dieses Heim, das nach dem sowjetischen Pädagogen Anton Makarenko benannt wurde, entwickelte sich zum größten seiner Art in der DDR. Ehemalige Heimkinder gründeten 2008 den Verein "Königsheider Eichhörnchen", benannt nach dem Symbol des einstigen Kinderheims, einem Eichhörnchen.

Kunstprojekt initiiert

Der Verein beschäftigt sich nicht nur mit der Geschichte des Heims in der Königsheide, sondern auch mit den Vorgängereinrichtungen. So kam es auch zu Kontakten mit der Kurt-Schwitters-Oberschule, die sich heute im Gebäudeensemble an der Greifswalder Straße befindet. Gemeinsam mit Schülern initiierte der Verein ein Kunstprojekt.

Im vergangenen Dezember fand zunächst ein Zeitzeugengespräch statt. Zwei ehemalige Heimkinder berichteten von ihren Erlebnissen und davon, wie die Zeit im Heim ihr Leben beeinflusste. Davon ausgehend gestalteten die Schüler unter anderem Installationen, Projektionen, Collagen, Zeichnungen und andere Kunstwerke. Diese präsentierten sie kürzlich im und am Schulgebäude. BW

Weitere Informationen zum Verein Königsheider Eichhörnchen, bei dem sich weitere ehemalige Heimkinder melden können, gibt es bei der Vorstandsvorsitzenden Sabrina Knüppel unter  0178 665 29 72 sowie auf http://königsheider-eichhörnchen-ev.de/.
Im Treppenhaus sahen sich Mitglieder des Vereins "Königsheider Eichhörnchen" die Kunstwerke der Schüler an. | Foto: Sabrina Knüppel
Zur Präsentation des Kunstprojektes war auch diese Gebäude-Installation zu sehen. | Foto: Sabrina Knüppel
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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