Wandbild erinnert an Aktivistinnen
Drei Kolumbianer malten an der Malmöer Straße
Am Haus in der Malmöer Straße 29 ist in den vergangenen Wochen ein Wandbild entstanden.
Initiiert wurde das Kunstwerk vom Menschenrechtskollektiv CADEHO und vom kollektiv orangotango. Es erinnert an die lateinamerikanischen Aktivistinnen Berta Cáceres (1971-2016/Honduras) und Marielle Franco (1979-2018/Brasilien). Das Wandbild, das in der mexikanischen Tradition des Muralismo steht, spiegelt politische und gesellschaftskritische Themen wider und wurde von drei kolumbianischen Künstlern gemalt. Sie gaben ihrem Kunstwerk den Titel „Vos tenés la bala, nosotras la palabra“ („Du hast die Kugel, wir das Wort“).
Berta Cáceres und Marielle Franco wurden aufgrund ihres Engagements für die Menschenrechte in ihren Ländern ermordet. In beiden Fällen spielten deutsche Firmen eine negative Rolle, erklärt Daniela Dreißig vom Menschenrechtskollektiv CADEHO//HondurasDelegation. In Form einer Collage werden auf dem Wandbild der Widerstand gegen Gewalt und Militarisierung sowie die sozialen Proteste sichtbar.
Lateinamerika gilt als die gefährlichste Region für Aktivisten, die sich für Menschen- und Umweltrechte einsetzen. Jährlich werden Hunderte Menschen kriminalisiert, verfolgt und ermordet.
Im ländlichen Raum finden die Konflikte vor allem dort statt, wo Unternehmen Rohstoffe abbauen, Staudämme errichten oder Wälder roden. Auch deutsche Unternehmen und Banken sind beteiligt, so Daniela Dreißig. In den Städten ist der Einsatz gegen Polizeigewalt und Rassismus sowie für Frauen- und Minderheitenrechte oft lebensgefährlich. Mit dem neuen Kunstwerk soll auf die Situation in diesem weit weg scheinenden Teil der Erde aufmerksam gemacht werden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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