Einkauf, Kunst, Kultur
Im Mühlenkiez eröffnete ein neuer Treff für alte und neue Nachbarn

Das Interesse der Nachbarn an dem neuen Treff ist groß. | Foto: Bernd Wähner
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  • Das Interesse der Nachbarn an dem neuen Treff ist groß.
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Der Mühlenkiez hat jetzt eine „KulturMarktHalle“. Diese wurde in der einstigen Kaufhalle in der Hanns-Eisler-Straße 93 gemeinsam mit weit über 200 Nachbarn kürzlich eröffnet. Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Gideon Joffe, durchschnitten das Eröffnungsband gemeinsam mit Bürgermeister Sören Benn (Die Linke) und Ludger Lemper, dem Vorsitzenden des KulturMarktHallen-Vereins.

Vor allem Ludger Lemper und seinen rührigen Vereinsmitgliedern ist es zu verdanken, dass es diese neue Kultureinrichtung gibt. Die alte Kaufhalle entstand in den 70er-Jahren und war zuletzt von Kaiser’s betrieben worden. Zuletzt fand dort ein Trödelmarkt Platz. Drei Jahre lang stand die Halle leer. Was mit dem Grundstück in Zukunft passiert, wird erst entschieden, wenn das Konzept für die Bebauung entlang der Michelangelostraße steht.

„Lasst uns die Halle bis dahin nutzen“, sagte sich ein Kreis ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer aus Prenzlauer Berg. Sie entwickelten die Idee, dass sich dort Nachbarn aus dem Mühlenkiez mit Neuberlinern aus den nahegelegenen Flüchtlingsunterkünften entlang der Storkower Straße vernetzen. So wurden zunächst Anwohner befragt, was sie sich in der Halle als Nutzung vorstellen könnten. Danach entstand das Konzept einer „KulturMarktHalle“: Einkauf, Kunst und Kultur an einem Ort. Seit etwa zwei Jahren arbeiten Engagierte um Ludger Lemper an der Umsetzung dieser Idee.

Eine der größten Hürden: Man musste zunächst von der Eigentümerin die Genehmigung erhalten. Das Grundstück gehört der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Es dauerte gut ein Jahr, ehe man sich über die Nutzung und Rahmenbedingungen einig war. Das Bezirksamt unterstützte den Verein dabei.„Die Integration Geflüchteter ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe und eine große Herausforderung, der wir uns alle gemeinsam stellen“, sagt Gideon Joffe. „Dafür brauchen wir mehr Orte, an denen sich Menschen verschiedener kultureller Hintergründe und Lebenserfahrungen treffen und austauschen können.“ Und mit der Halle stelle man solch einen Ort jetzt zur Verfügung.

Kultursenator Klaus Lederer freut sich über die Eröffnung: „Die Halle steht stellvertretend für viele kleine Projekte in der Stadt, die für deren Kreativität stehen.“ Und Bürgermeister Sören Benn meint: „Sie ist eine echte Chance für den Mühlenkiez. Sie soll ein lebendiger Begegnungsort werden, den alle Nachbarn im Kiez aktiv mitgestalten.“

Zum Start der KulturMarktHalle wird zunächst bis zum 29. Juni eine Ausstellung mit Gemälden, Fotografien, Installationen und Skulpturen von zehn Künstlern aus unterschiedlichen Ländern gezeigt. Öffnungszeiten sind donnerstags bis sonnabends von 15 bis 19 Uhr. Außerdem kann man während der Fußballweltmeisterschaft in der Halle ausgewählte Spiele verfolgen. Dazu sind Nachbarn zum Beispiel am 23. und 27. Juni willkommen. Und natürlich ist die Halle auch zum Mühlenkiezfest am 29. Juni in den Nachmittagsstunden geöffnet.

An der „KulturMarktHalle“ wird zu Veranstaltungen auch ein mobiles Café geöffnet sein. Es wird von einem jungen Syrer betrieben, der es ab Juli als Existenzgründer täglich geöffnet halten möchte. Auch weitere Existenzgründer werden nach und nach in der „KulturMarktHalle“ mit Leben erfüllen. Vier ausgewählte Teams begleitet der KulturMarktHallen-Verein seit dem vergangenen Jahr bei der Ausarbeitung von Geschäftsideen.

Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.kulturmarkthalle-berlin.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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