Buddy-Bär soll Museum retten
MachMit!-Mitarbeiter wollen Einnahmeverluste durch den Verkauf kompensieren

Dieser Buddy-Bär, der Uta Rinklebe und ihrer Kollegin Maren Klingbeil eigentlich ans Herz gewachsen ist, soll nun verkauft werden, damit das Museum überleben kann. | Foto: Bernd Wähner
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„Der Bär muss weg – damit wir bleiben können“ ist das Motto einer ungewöhnlichen Aktion. Mit dieser versucht das MachMit! Museum für Kinder die immensen finanziellen Ausfälle zu mindern, die ihm durch ausbleibende Eintrittsgelder entstehen.

Wie alle anderen Kulturstandorte in der Stadt musste auch das MachMit! Museum in der Senefelderstraße 5 Mitte März auf unbestimmte Zeit seine Türen für den Publikumsverkehr schließen. Dabei war gerade die Osterausstellung „Weißt du, wie der Hase läuft?“ aufgebaut worden. „Diese Ausstellung ist jedes Jahr sehr gut besucht“, sagt Uta Rinklebe, Geschäftsführerin des Museums. Mit den Eintrittsgeldern, die mit dieser Ausstellung normalerweise geniert werden, schafft es das Museum jedes Jahr gut über die Sommermonate zu kommen, in denen in Museen nicht so viel los ist.

Was die meisten Besucher nicht wissen ist: Das MachMit! Museum ist keine kommunale Einrichtung, sondern eine gemeinnützige GmbH. Es bekommt zwar Zuwendungen von der Kommune, aber der Museumsbetrieb muss sich größtenteils über Eintrittsgelder finanzieren. Und wenn diese auf Dauer ausbleiben, könnte das Museum nicht weiter bestehen. „Unsere Osterausstellung stand in diesem Jahr leider sieben Wochen sinnlos bei uns herum. Wir haben sie inzwischen abgebaut“, sagt Uta Rinklebe. Ohne Ausstellungsbetrieb sind die Einnahmen inzwischen stark eingebrochen, so die Geschäftsführerin weiter. Und bisher gab es auch noch keine Möglichkeit, staatliche Hilfen in Anspruch zu nehmen. Unklar ist auch, ob dem Museum Mittel aus dem Infrastrukturfonds, der für die Kulturszene diskutiert wird, zustehen würden. Deshalb hat sich das Museum entschieden, den Buddy-Bären, der seit einigen Jahren vor dem Museum steht, über die Plattform Startnext (www.startnext.com/machmitmuseumfuerkinder) zu verkaufen. „Wir hoffen natürlich auf einen Verkaufserlös, mit dem wir einen Teil unserer bisherigen Einnahmeausfälle abfedern können“, sagt Uta Rinklebe.

Außerdem kann sich das Museum über Unterstützung vom Abgeordneten Andreas Otto (Bündnis 90/Die Grünen) freuen. Dieser wird am 15. Mai von 14.30 bis 17 Uhr vor dem Museum Solidaritäts-T-Shirts des Museums gegen eine Spende verkaufen. Auch das soll einiges Geld in die Kassen spülen.

Am liebsten möchte das Team um Uta Rinklebe das Museum natürlich sofort wieder öffnen – wie andere Museen seit Anfang Mai. „Das Problem bei uns ist allerdings, dass wir das MachMit! Museum sind. Das heißt, dass bei uns die Kinder alles anfassen und ausprobieren können“, erklärt Uta Rinklebe. „Das ist wegen der Corona-Pandemie derzeit aber nicht möglich. Und die Gesundheit unserer Besucher ist uns sehr wichtig.“

Deshalb arbeitet das Museum derzeit an einem Konzept, unter welchen Voraussetzungen eine Wiedereröffnung unter Einhaltung von Abstandsregeln und Hygienevorschriften möglich ist. Dabei ist natürlich klar, dass ein Anfassen und Ausprobieren von Dingen in der Ausstellung nicht möglich sein wird. Eine erste Überlegung ist ein Pfad mit Holzplatten und Absperrungen, über den die Besucher durch die Ausstellung geleitet werden. Sie können dann zwar nur schauen und hören, aber in der aktuellen Ausstellung „Auf dem Holzweg“ ist auch das für alle Besucher ein faszinierendes Erlebnis.

Damit sich nicht zu viele Besucher gleichzeitig im Museum aufhalten, wird außerdem ein Anmeldesystem vorbereitet. Wenn sich all diese Ideen umsetzen lassen, könnte das Museum bereits Ende Mai unter dem Motto „Schade, aber toll“ wieder öffnen, so die Geschäftsführerin. „Schade“ steht dabei für „schade, dass es nicht weitergehen kann wie bisher“, „aber toll“ soll bedeuten „toll, dass es das Museum noch gibt“. Bis zur Wiedereröffnung bietet das Museum seinen Besuchern aber weiterhin MachMit!-Erlebnisse. So stehen vor dem Eingang zum Beispiel „Auf dem Holzweg“-Tüten mit Bastelmaterialien. Da können die Kinder zugreifen und nach Anleitung mit dem Inhalt der Tüten daheim basteln.

Weitere Informationen zum Museum gibt es im Internet auf machmitmuseum.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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